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Landeshauptstadt: Konzepte für Eiche II

Kasernenareal: Reine Wohnbebauung nicht festgelegt

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Eiche - Nach dem Kauf des leer stehenden Kasernengeländes Eiche II hat die Wohnungsbaugesellschaft Th. Semmelhaack GmbH die Arbeiten an Entwicklungsskonzepten für die neun Hektar große Fläche aufgenommen. Dies erklärte auf PNN-Anfrage Helmut Weigelt, dessen Pinneberger Grundstücksgesellschaft damit beauftragt wurde. Die Entwicklungsvarianten würden der Stadt Potsdam „im Laufe dieses Jahres“ vorgestellt. Weigelt wollte sich nicht darauf festlegen, dass nach Abriss der Kasernengebäude eine reine Wohnbebauung entsteht. Studien der Stadtplanung hatten unter anderem Einfamilienhäuser für „gehobene Ansprüche“ auf bis zu 1600 Quadratmeter großen Grundstücken als Variante ausgewiesen.

Wie Weigelt erklärte, ist Semmelhaack nicht ausschließlich im Wohnungsbau tätig, sondern errichtet auch Gewerbe- und Sozialbauten, so Altenheime. Welche Variante für Eiche II gewählt werde, könne er zum jetzigen frühen Zeitpunkt der Überlegungen noch nicht sagen. In die Entscheidung über die Neubebauung müssen die Denkmalschutzbehörden der Stadt Potsdam und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten einbezogen werden. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe des Parks Sanssouci und von Schloss Lindstedt, die zum Welterbe gehören. Die Stiftung hat geltend gemacht, dass das Gelände nur zu zwei Dritteln für eine Bebauung freigegeben wird. Im restlichen Teil soll die ursprüngliche Wiesenlandschaft wieder hergestellt werden. Dazu zählt die Erneuerung einer Seggenwiese als Feuchtgebiet und der historischen Wegeführung.

Zur Entwicklung des ehemaligen Kasernenkomplexes hat auch der Ortsbeirat als Bürgervertretung des Ortsteils Eiche Informationen gefordert und will sein Votum abgeben. Ortsbürgermeister Andreas Klemund (SPD) hatte bereits im Oktober angekündigt, dazu Kontakte zur mit der Ausschreibung beauftragten Gesellschaft für Entwicklung, Betrieb und Beschaffung (gebb), einer 100-prozentigen Bundeswehrtochter, beziehungsweise dann zum Investor aufzunehmen.

Das Gelände war 1828 durch den Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV. angekauft worden. Der Monarch erhielt die landwirtschaftliche und Wiesennutzung der durch einen hohen Grundwasserstand geprägten Flächen und ließ zur „Aufschmückung der Landschaft“ von Peter Joseph Lenné Baum- und Gebüschstreifen pflanzen. Ab 1890 wurde an der Kaiser-Friedrich-Straße die Auguste-Victoria-Kaserne für das Lehr-Infanterie-Bataillon errichtet. In jüngerer Zeit wurde das Gelände durch die Polizei, die Wehrmacht, die hier 1936 die Unteroffiziersschule des Heeres eröffnete, die Sowjet- und die Volksarmee genutzt und seit 1990 von einer Kfz-Instandsetzungseinheit der Bundeswehr. Nach der Aufgabe des Standorts wurde er ausgeschrieben, Semmelhaack erhielt den Zuschlag. E. Hoh

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