Landeshauptstadt: Kooperation als Vision
Enge Zusammenarbeit gegen alternde Stadt bis 2025
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Momentan ist Potsdam eine junge Stadt, doch der demografische Wandel mache auch vor der Landeshauptstadt nicht Halt – das ist der Konsens von 30 Akteuren, die im Rahmen des am Donnerstag beendeten Workshops „Wohnen und Gesundheit in Potsdam“ einen Plan für die Bürgerversorgung bis 2025 fassten. Sebastian Dienst, Pflegedirektor des gastgebenden Klinikums „Ernst von Bergmann“ erklärte, dass jetzt „ mit Weitblick“ der Prozess der älter werdenden Stadt gesteuert werden soll, anstatt in zehn Jahren auf die demografischen Probleme zu reagieren.
Grundlage der Analyse waren 16 Einflussfaktoren wie Wertewandel und flexible Wohnformen. Die parteilose Sozial- und Gesundheitsbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger lobte die Untersuchung als „Dialog auf Augenhöhe von Big Playern wie Pro Potsdam und kleineren Vertretern wie privaten Pflegediensten oder Seniorenbeirat“. Daraus entstanden drei Szenarien, wie die Schnittmenge der Komplexe Wohnen und Gesundheit in dreizehn Jahren aussehen könnte. Die Zukunftsvisionen reichten dabei von einer Versorgung aus einer Hand über eine feste Kooperation aller Akteure bis zum Weiterleben des marktwirtschaftlichen Konkurrenzkampfes. Die aktuelle Gesundheitsversorgung sei laut Dienst „volkswirtschaftlich schlecht“. Müller-Preinesberger pflichtete ihm bei, dass „die Herausforderungen der Zukunft nur in einem vernetzten Verfahren“ bewältigt werden können.
Dazu setzen die Workshopteilnehmer auf Kooperation statt Konkurrenz. Dieser gemeinsame Weg, auf dem laut Pro-Potsdam-Chef Jörn-Michael Westphal jeder seinen Beitrag leiste, soll zu einem Dachverband führen, der alle Wohn- und Gesundheitsangebote koordiniert. Das Konzept, das vom kompletten Potsdamer Gesundheitsmarkt an drei Workshoptagen erarbeitet wurde, habe das Potenzial zum „Exportschlager“, rühmt Dienst die Vorreiterrolle der Landeshauptstadt. Der Workshop, bei dem mittels Software Chancen und Risiken der Szenarien berechnet werden, sei für Lösungen auf kommunaler Ebene gut geeignet und könne anderen Städten als Modell dienen. Bereits in vier bis sechs Wochen wollen sich die Beteiligten aus der Gesundheits- und Wohnungsmarktbranche über das genauere Organisationsverfahren verständigen. Auch weiteren Interessenten wie niedergelassenen Ärzten stünden alle Türen offen, der Kooperation noch beizutreten. hma
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