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ATLAS: Kopf voll

Nicola Klusemann über den Sinn von Sozialarbeit an Schulen

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Eine bildungspolitische Lösung findet nur der, der sich den Blick nicht durch die Pisa-Studie verstellt. Schulen sind im Wandel. Sie müssen nicht nur einen Bildungsauftrag erfüllen, sondern auch erzieherisch und sozialpädagogisch wirken. Ein kaum zu bewerkstelligendes Kunststück, wenn Lehrerstellen abgebaut werden und keine Zeit für seelsorgerische Arbeit bleibt. Kinder kriegen aber nichts in den Kopf, wenn der voll ist mit all den Problemen, die familiär oder im übrigen Umfeld auf sie einprasseln. Ihre Auffälligkeiten zeigen sich auch oder sogar zuerst in der Schule. Dem Ort, an dem sie vier bis acht Stunden ihres Tages verbringen. Dem Ort, in den sie ihre Krisensituation hineintragen. Dem Ort, an dem sie auch entsprechende Hilfen und Lösungen ihrer Probleme finden sollten. Störenfriede in der Klasse lernen nicht nur selbst nichts, sondern machen insgesamt Unterricht unmöglich. Darum ist nicht nur den betroffenen Schülern mit Schulsozialarbeit geholfen, sondern dem Klassenverband und auch dem Lehrer, der sich dann wieder auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren kann. Auch im Sinne der Lehrkräfte, für die sich das Bildungsministerium hauptsächlich verantwortlich fühlt, sollte es seine Prioritätensetzung überdenken. Pisa allein ist der falsche Ansatz.

Nicola Klusemann

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