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Landeshauptstadt: Koran-Edition in Potsdam

Einsteintag am 15. Dezember greift alte Tradition auf

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Innenstadt - Ein in Europa einmaliges Projekt wird ab 2007 in Potsdams Mitte etabliert: Eine Neuausgabe des Korans wird am Neuen Markt von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften vorbereitet. Es handele sich hierbei um ein Projekt höchster Bedeutung, da es derzeit keine zeitgemäße Koranübersetzung gebe, sagte Prof. Günter Stock, Präsident der Akademie. Hinter dem Konzept „Corpus Coranicum“ verberge sich eine „textgeschichtliche Dokumentation“ und ein „historisch-kritischer Kommentar“ des Korans, ergänzte Johanna Wanka gestern bei einem Pressegespräch. In einer Stadt wie Potsdam, in der religionswissenschaftliche Forschung einen festen Stellenwert habe, sei ein solches Projekt gut aufgehoben, so die Wissenschaftsministerin. Das Akademieprojekt ist auf fünf Jahre angelegt.

Das Projekt sei ein „eindeutiges Signal“ dafür, dass die Akademie ihr Engagement in der Landeshauptstadt erhöhen wolle, so Wanka. Die Akademie kündigte gestern eine Reihe von Vorhaben an, die sie in Potsdam sichtbarer machen sollen. Dazu zählt der Einsteintag, der am 15. Dezember im Nikolaisaal stattfinden wird. Die Akademie wird auf der Veranstaltung ihr Jahresthema 2007 vorstellen, das „Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa“ lautet. Die Koran- Edition ist Teil dieser neuen wissenschaftlichen Ausrichtung.

Zum Einsteintag finden Festvorträge und ab dem Jahr 2007 auch wichtige Preisverleihungen statt. So wird der begehrte Nachwuchspreis der Akademie in Zukunft in Potsdam vergeben. Die Akademie sehe den Einsteintag als ein Gegengewicht zu ihrem Berliner Leibniztag, sagte Stock. Die Akademie werde nun jedes Jahr ihre wissenschaftlichen Jahresthemen in Potsdam bekanntgeben. Dies war zuletzt vor dem zweiten Weltkrieg so. Die Akademie nehme eine alte Tradition wieder auf und bekomme einen „neuen Höhepunkt im Jahr“, so Stock. Mit dem Liselotte-Richter-Preis richtet sich die Akademie erstmals an Brandenburger Oberstufen. Ein anonymer Potsdamer Spender hat 1000 Euro Preisgeld zur Verfügung gestellt. Aufgabe für die Schüler ist es, eine Handschrift des Akademiegründers Leibniz zu bearbeiten. MaMi

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