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Spielplatz Kindergarten. Mit manchen Kindern der „Kita Löwenzahn“ konnten sich die Besucherinnen aus Südkorea sogar ein wenig auf Englisch unterhalten. Vor allem an den Kinderhilfen und Angeboten der Stadt waren die Politikerinnen interessiert.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Koreanerinnen besuchen Kita

Kommunalpolitikerinnen aus Südkorea auf Inspirationsreise durch deutsche Städte – ein Besuchstag in Potsdam

Stand:

Gestern zeigte Youngsuk Huh Vorschulkindern der Kita Löwenzahn auf einer Weltkarte, wo Korea liegt und brachte ihnen das koreanische Wort für „Hallo“ bei: „Annyeong“. Zwölf südkoreanische Delegierte, die Anlass dieser kurzen Einweisung waren, klatschten begeistert.

Es war der vorletzte Tag ihrer knapp einhalbwöchigen Studienreise nach Deutschland. Diese war durch das „Center for Corean Women Politics“ und das „Local Assembly Political Women National Network“ ermöglicht worden. Ziel der Exkursion sei es, „unsere Kommunalpolitik kennen zu lernen. Heute geht es speziell um die Jugend- und Seniorenarbeit“, so Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos). Elf der Frauen sind selber Kommunalpolitikerinnen aus verschiedenen Fachbereichen, eine arbeitet in einem Forschungsinstitut. Huh begleitet sie auf ihren Rundgängen als Dolmetscherin.

Müller-Preinesberger erklärte, „dass Potsdam 2007 als kinderfreundlichste Kommune der Bundesrepublik ausgezeichnet wurde“, beschrieb das Bevölkerungswachstum und den größer werdenden Teil der über 65-Jährigen in Brandenburg und verwies auf den Seniorenbeirat als Vertreter dieser Gruppe in „kommunalpolitischen Angelegenheiten“. Außerdem erläuterte sie das Betreuungsangebot für Kinder von null bis zwölf Jahren.

Gerade hinsichtlich der Finanzierung von Kitas seitens Eltern und Stadt sowie des „Babybegrüßungsdiensts“, bei dem Eltern nach der Geburt ihres ersten Kindes Hausbesuche und Beratungsgespräche angeboten werden, hatten die Koreanerinnen Fragen, die auch im Gespräch mit dem Chef der Potsdamer Betreuungshilfe e.V. (PBh), freier Träger der Kita Löwenzahn, Girgos Papadopoulos diskutiert wurden: Wer bezahlt wie viel wofür? Wie kontaktieren Sie Menschen, die den Begrüßungsdienst nicht wahrnehmen und ihr Kind auch nicht in die Kita geben? Eine Frau fühlte sich bei Papadopoulos’ Antworten an einen heimatlichen Grundsatz erinnert: „Ein Kind zu erziehen ist Aufgabe des ganzen Dorfs“.

Neben dem Hinweis auf gestaffelte Elternbeiträge und ein Kommunikationsnetz zwischen Ärzten, Schulen, Kitas und Jugendamt erfuhren die Politikerinnen so auch von den verschiedenen Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten des AWO Seniorenzentrums „Käthe-Kollwitz-Haus“, in dem sie die Räume der Tagespflege, des betreuten Wohnens und des Altenheims besichtigen durften. Hitzige Diskussionen mit Wortunterbrechungen und wildem Gestikulieren gab es bei Verständnisschwierigkeiten bezüglich des betreuten Wohnens, bei dem Wohnungen ganz normal vermietet werden, die aber laut Zentrumsleiterin Bärbel Kienitz einen Notrufknopf hätten, sodass Hilfe schnell vor Ort sei.

Die Koreanerinnen gaben sich interessiert und zufrieden, sie lachten, schossen Fotos, grüßten Bewohner und schenkten Müller-Preinesberger eine koreanische Trommel. Stefanie Templin

Stefanie Templin

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