ERMITTLUNGEN GEGEN DENKMALPFLEGERIN VOR ABSCHLUSS: Korruptionsverdacht bestätigte sich nicht
Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Neuruppin gegen die Potsdamer Denkmalpflegerin Johanna Neuperdt stehen kurz vor dem Abschluss. Ein Anfangsverdacht der Korruption hat sich nicht bestätigt, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schnittcher den PNN.
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Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Neuruppin gegen die Potsdamer Denkmalpflegerin Johanna Neuperdt stehen kurz vor dem Abschluss. Ein Anfangsverdacht der Korruption hat sich nicht bestätigt, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schnittcher den PNN. Wie Oberstaatsanwalt Frank Winter, Leiter der Schwerpunktabteilung Korruption, gestern präzisierte, werde das Verfahren wohl noch in diesem Monat abgeschlossen. Zwar stehe eine Zeugenvernehmung noch aus, doch sei es wahrscheinlich, dass sich „der Anfangsverdacht nicht bestätigen wird“, so Winter. Die Ermittlungen mit Zeugenvernehmungen und aufwändiger Materialsichtung habe „keine straffällige Relevanz“ erbracht. Durch die noch erfolgende Zeugenvernehmung werde sich Winter zufolge an dieser Einschätzung nichts mehr ändern. Der Korruptionsverdacht gegen Johanna Neuperdt entstand im Zuge der Untersuchungen des Berliner Professors Ulrich Battis. Dieser war nach einer öffentlichen Kritik des Fernseh-Moderators Günther Jauch an der Potsdamer Bau- und Denkmalschutzverwaltung mit der Überprüfung von Verwaltungsentscheidungen beauftragt worden. Dabei war die Sanierung der Villa Gericke in der Puschkinallee durch den Eigentümer Jörg Zumbaum in den Fokus von Battis geraten. Johanna Neuperdt hat als Denkmalpflegerin die Sanierung überwacht; gleichzeitig bekam ihr Mann, der eine Firma für Heizungs- und Sanitäranlagen betreibt, Aufträge für die Villa Gericke. Die Denkmalpflegerin hatte unter anderem auch die Rechnungen ihres Mannes auf ihre steuerliche Abrechnungsfähigkeit hin zu prüfen. Johanna Neuperdt erklärte dazu gestern, die Anzeige habe sie schockiert: „Wir sind nicht korrupt.“ Der Verdacht sei „komisch“gewesen, denn beim Einbau von Sanitär-Anlagen spiele der Denkmalschutz keine große Rolle. Dass sie ein Jahr lang unter Verdacht stand, habe für sie „viele negative private Folgen“ gehabt. gb
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