ATLAS: Kostendruck

Die Landtagsarchitekten der jeweiligen Konsortien werden pompöse Entwürfe für den Alten Markt in Potsdam vorlegen. Sie werden sich an dem historischen Vorbild von Knobelsdorffs Stadtschloss orientieren und teilweise detailgetreu am Wiederaufbau arbeiten. Leider werden diese Pläne nur die Mitarbeiter der Planungsgruppen und des Investcontrollings in den jeweiligen Konsortien zu Gesicht bekommen. Grund dafür sind die Auflagen des Landes, sich bei der Planung des Landtages unter anderem an den historischen Maßen des Stadtschlosses zu orientieren! – eine Aufforderung stark wie ein Wackelpudding. Aus den schwergewichtigeren Kostengründen wird dann intern an verschiedenen Ecken und Fassadenverläufen geglättet. An welcher Stelle sie dabei die „Orientierungshilfe Stadtschloss“ verlassen haben oder auch nicht, werden sie später mit einem Auswahlgremium debattieren. So oder ähnlich kann das künftige Szenario ablaufen, das bestimmt wird durch die Debatte, wie viel Landtagsschloss den Brandenburgern finanziell zuzumuten ist. Die Arbeit des Gremiums soll nach bisherigen Planungen hinter verschlossenen Türen stattfinden. Das letzte Mal, bei dem in Potsdam ein Gremium per Matrix einen Entwurf für ein Prestigeprojekt ausgewählt hat, endete im Niemeyer-Desaster