Landeshauptstadt: Kraft sammeln am Frauentag

Laut Statistik werden in Potsdam die Frauen im Durchschnitt 2264 Tage älter als die Männer. Ihre mittlere Lebenserwartung beträgt 81,5 Jahre. Doch das heißt nicht, dass die Frauen es im Leben besser haben als die Männer – auch daran will der heutige Internationale Frauentag erinnern. Er wird in Potsdam heute Abend ab 19 Uhr mit einem ein Festakt unter dem Motto „Junges Gemüse und altes Eisen“ begangen. Unter dieser Überschrift steht auch die diesjährige Frauenwoche. Und der Titel ist durchaus programmatisch. Denn mit kulturellen Veranstaltungen und Fachtagungen will der Frauenrat die Woche über erreichen, dass Alt und Jung besser ins Gespräch kommen. Über 20 Prozent aller Frauen in der Landeshauptstadt sind über 65 Jahre alt, 43,4 Prozent befinden sich im gebärfähigen Alter. Doch warum werden immer weniger Kinder geboren? Die Angst um den Arbeitsplatz spiele dabei auch in Potsdam eine wesentliche Rolle. Bedrückend seien derzeit vor allem die ersten Erfahrungen mit Hartz IV, sagte gestern Heiderose Gerber, Geschäftsführerin des Autonomen Frauenzentrums in der Zeppelinstraße. Sie verweist besonders auf die verheirateten Frauen, die jetzt wieder finanziell abhängig von den Männern seien und aus der Arbeitsvermittlung herausfielen. „Sie schlucken, sind hoffnungslos“, sagt Gerber und hofft zugleich, dass auch die Veranstaltungen der Frauenwoche dazu beitragen, wieder Kraft zu sammeln. Im Februar wurden in Potsdam 11 588 Arbeitslose registriert, dies entspricht einer Quote von 13,9 Prozent. Die Quote der Frauenarbeitslosigkeit liegt mit 14,8 Prozent darüber. Die Organisatoren der Frauenwoche kennen diesen Trend und bieten deshalb Veranstaltungen an, die bei der Arbeitssuche helfen können. So am 10. März in der Stadt- und Landesbibliothek unter dem Titel „Online lernen - Präsentation des Weiterbilungspotenzials für Frauen“. be