Sport: Kräfte sammeln und neu konzentrieren
Die Zweitliga-Handballer des 1. VfL Potsdam erholen sich ab Freitag vom Dauerstress der Hinrunde
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Der Montag gehört nach wie vor der Familie. Pawel Kaniowski schaltete auch Anfang dieser Woche im polnischen Gorzow vom Stress des vergangenen Sonnabend ab. Der 34-jährige Trainer des Handball-Zweitligisten 1. VfL Potsdam hatte es tatsächlich geschafft, mit seiner Truppe den so wichtigen ersten Auswärtssieg der laufenden Spielzeit zu landen. Mit drei Tagen Abstand sprach der diplomierte Sportlehrer gestern davon, dass das 29:25 des Aufsteigers bei der HSG Augustdorf/Hövelhof nur ein kleiner, wenn auch speziell für die Psyche unheimlich wertvoller Schritt heran an das große Ziel gewesen ist. „Wir haben uns dort gut präsentiert und auf Grundlage einer soliden Mannschaftsleistung auch verdient gewonnen“, befand er.
In dieser Woche erfährt das Trainingsprogramm der Mannschaft eine leichte Abänderung. Das ursprüngliche Vorhaben, sich gestern in der Schwimmhalle im Luftschiffhafen zu betätigen, zerschlug sich am frühen Nachmittag. „Wir werden bis Freitag aktiv sein, allerdings verstärkten Wert auf das Athletiktraining legen“, so Manager Jan Thiele. So gesehen beendet die am Freitag bei einem Sponsor stattfindende Weihnachtsfeier tatsächlich den knapp fünfzehnwöchigen Etablierungsprozess der Potsdamer in der 2. Bundesliga Nord.
Bis zum Trainingsbeginn am 2. Januar bleibt Zeit zum Kraftschöpfen und dazu, sich für die zweite Hälfte der Saison zu konzentrieren. Für die Konkurrenz beginnt übrigens bereits heute der Rückrundenauftakt. Der VfL hat bereits vor der Saison sein Auswärtsspiel beim Mitaufsteiger SG Achim/Baden auf den 13. Januar 2007 verlegen lassen. Grund war der Termindruck, mit dem sich die nicht unter Vollprofibedingungen betätigenden VfL-Spieler im Spätherbst konfrontiert sahen. Ihr nächstes Heimspiel bestreiten sie erst am 10. Februar gegen den TSV Hannover-Burgdorf.
Noch vor Weihnachten wird sich Pawel Kaniowski mit Jan Thiele und Vereins-Präsident Holger Rupprecht beraten. Abhängig von den wirtschaftlichen Möglichkeiten soll dem Vernehmen nach mindestens eine personelle Verstärkung geholt werden. Jan Thiele: „Der jüngste Sieg hat dafür gesorgt, dass wir alles in Ruhe analysieren können.“
Enrico Bolduan wird sich in den kommenden Tagen noch einmal mit einem Spezialisten konsultieren. Der 25-Jährige erlitt im Heimspiel gegen den Stralsunder HV eine Splitterfraktur im Wurfarm. Der mit insgesamt 109 Toren erfolgreichste Werfer der Hinrunde benötigt die kurze Trainingspause ebenso dringlich wie Rückraumspieler Victor Pohlack, der es als Zweitbester auf insgesamt 64 Treffer brachte.
Nach derzeitigem Stand der Dinge dürfte sich der VfL in der Rückrunde mit dem TuS Spenge einen Zweikampf um den drittletzten Tabellenplatz liefern, der gleichbedeutend mit der weiteren Bundesliga-Zugehörigkeit ist. Zwei Punkte trennen die beiden Teams derzeit. Bei ausstehenden 17 Partien ist also noch oder besser wieder alles drin.
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