Landeshauptstadt: Kräftige Sahnehaube
Die Mittelbrandenburgische Sparkasse überreichte gestern Spendenschecks an Potsdamer Vereine
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Eigentlich sind 130 000 Euro eine Menge Geld. Aber verteilt auf 29 gemeinnützige Potsdamer Vereine, waren die einzelnen Spendenschecks der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS) dann schon nicht mehr so gewaltig.
„Wir freuen uns trotzdem riesig“, sagte Sigurd Jacob vom „Allgemeinen Brandenburger Behindertenverband“, nachdem er den Scheck über 2000 Euro in den Händen hielt. „Es ist sehr anerkennenswert, dass die Sparkasse uns und viele andere Vereine unterstützt.“ Der Behindertenverband will mit dem Geld einen Teil der 14-tägigen „Integrativen Erlebnisfreizeit“ am Werbelliner See finanzieren. In diesem Sommer nehmen etwa 230 Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung daran teil. „Jeder Ferienplatz kostet dabei etwa das Dreifache von dem, was die Eltern entrichten müssen. Darum sind wir trotz 90 ehrenamtlicher Mitarbeiter auf Spenden angewiesen“, so Jacob.
Voraussetzung für eine Spende der Sparkasse sei, dass die grundlegende Finanzierung der Vereine gesichert ist, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Wolfgang Jöntgen. Das Geld solle nur „eine kräftige Sahnehaube“ sein. Die Höhe der einzelnen Schecks blieb bei der Übergabe ungenannt, aber Jöntgen verriet, dass die größte Einzelsumme an eine kulturelle Einrichtung in Potsdam gegangen sei. Die zahlreichen Sportvereine hätten indes fast die Hälfte der gesamten Spendensumme erhalten.
Insgesamt hatten sich etwa 90 Vereine um eine Spende beworben, so Jöntgen. Ein Gremium der Sparkasse habe dann gemeinsam mit Beratern von der Stadt die Auswahl getroffen.
Oberbürgermeister Jann Jakobs, der die Spenden gemeinsam mit Wolfgang Jöntgen überreichte, sagte dass die Sparkasse zu den wenigen Großbanken gehöre, die sich nicht aus den ländlichen Gegenden zurückgezogen habe und weiterhin auf Privatkunden Wert lege. „Gerade wegen unserer knappen Mittel, sind wir dankbar für das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse“, so Jacobs.
Bei den Scheckübergaben ließ er sich von jeweils einem Vereinsmitglied noch einmal kurz erläutern, wofür das Geld verwendet werden soll. So will der „Brandenburgische Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde“ mit dem Geld die Räume des neuen interkulturellen Nachbarschaftstreffs am Schlaatz ansprechend einrichten. Vereinssprecherin Katrin Werlich sagte, die Wohnungsbaugesellschaft Gewoba habe die Räumlichkeiten zu Verfügung gestellt, die Menschen vor Ort steuern ihr Engagement bei und mit dem Geld der Sparkasse für die Innenausstattung sei nun der Weg frei, um Schlaatzer mit Migrationshintergrund – immerhin ein Viertel der Anwohner – in die Gemeinschaft zu integrieren.
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