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Sport: Krafttanken in der Höhe

Potsdams Skull-Asse reisen heute ins Trainingslager nach St. Moritz

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Potsdams Skull-Asse reisen heute ins Trainingslager nach St. Moritz Von Michael Meyer Diesmal haben es die Athletinnen etwas leichter. Während Deutschlands beste Skullerinnen heute die Reise ins Trainingslager St. Moritz zumindest bis Zürich per Flieger absolvieren, klemmt sich Potsdams Ruder-Erfolgstrainerin Jutta Lau in aller Frühe hinter das Lenkrad des Kleinbusses, um einen Großteil der Ausrüstung über Autobahnen und Landstraßen in die Schweizer Alpen zu bringen. In 1840 Metern Höhe werden die Ruderinnen weniger mit den Reichen und Schönen dieser Welt das kommende Jahr begrüßen, sondern vor allem Kondition für die Olympia-Saison 2004 tanken. „Wir werden vor allem durch Skilanglauf Kraft und Athletik trainieren“, skizzierte die Skull-Bundestrainerin ihr Vorhaben in den nächsten knapp drei Wochen. Zu Jutta Laus 13 Schützlingen in St. Moritz gehören auch Kathrin Boron, Kerstin El-Qalqili, Christiane Huth und die junge Antje Dressler von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft. „Ich hoffe, im Skilager weiter an Kondition zuzulegen. Außerdem ist das eine angenehme Abwechslung“, freut sich Kathrin Boron. „Und der Höhentrainingseffekt wird uns sicher wieder gut tun.“ Die erfolgreichste Skullerin aller Zeiten, die erstmals Weihnachten ohne ihre in diesem Jahr verstorbene Mutter Heidemarie verlebte, wird erneut Töchterchen Cora mit ins Trainingslager nehmen. Da Lebensgefährte Sven Ueck nicht zur Betreuung mitreisen kann, „habe ich mir dort eine Tagesmutter organisiert“, erzählte Boron, die eine leichte Erkältung inzwischen wieder so gut wie überwunden hat. „Wegen dieser Erkältung konnte ich auch unseren letzten Leistungstest nicht mitfahren“, meinte sie. „Schade, denn ich hätte dabei gern mein derzeitiges Leistungsvermögen getestet.“ Vereinsgefährtin Kerstin El-Qalqili, die zuletzt ebenfalls leicht verschnupft war, unterzog sich am Montag besagtem Ergometer- Test, „der für mich sehr gute Ergebnisse brachte“, wie sie selbst sagte. „Ich bin derzeit so gut drauf wie vor den Weltmeisterschaften dieses Jahres.“ Trotzdem hält auch die 27-jährige Olympiasiegerin und Weltmeisterin viel vom Höhentraining. „Das ist uns in den letzten Jahren gut bekommen und dürfte auch diesmal von großem Nutzen sein.“ Wie bereits vor den WM 2003 wird die Skull-Nationalmannschaft deshalb auch kurz vor den Olympischen Spielen von Athen noch einmal zum Wassertraining in St. Moritz weilen. Beim diesjährigen Sommer-Training auf dem dortigen Bergsee hatte sich Christiane Huth zwischenzeitlich schon in den WM- Doppelvierer gerudert, ehe sie am Ende in Mailand doch „nur“ Ersatzfrau war. „Diesmal will ich es aber wissen“, erklärte die 23-jährige Potsdamerin, die ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau im Hotels am Jägertor für ein Jahr aussetzten kann, um sich maximal auf ihr Saisonziel Olympia vorzubereiten. „Ich habe im November und Dezember gut durchtrainiert und bin deutlich besser drauf als zum gleichen Zeitpunkt der letzten Saison.“ Im Ausdauerbereich habe sie in den letzten drei Belastungswochen vor Weihnachten viel geschafft. „Das will ich jetzt im Skilager weiter ausbauen.“ Nachdem Potsdams Ruderinnen zu Wochenbeginn letztmals auf der Havel übten, werden sie ihr nächstes Wassertraining in Sevilla absolvieren. Nach der Rückkehr aus der Höhe reisen sie am 6. Februar für drei Wochen ins spanische Wärmetrainingslager, wo sie traditionell auch wieder an der dortigen internationalen Regatta teilnehmen werden. In welchen Booten die Skull-Asse der PRG bei Olympia in Athen sitzen werden und ob beispielsweise Kathrin Boron – wie schon einmal 1997 erfolgreich praktiziert – einen Doppelstart im Doppelzweier und Doppelvierer wagen wird, dürfte zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen sein. „Diese Frage“, sagt „Boroni“, „ist noch weit weg. Jetzt muss erstmal ordentlich trainiert werden.“

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