Sport: Krankenhaus statt Siegerpodest

Lenzerheide - Maria Höfl-Riesch wurde gerade verletzt mit dem Hubschrauber von der Piste abtransportiert, als die Nationalhymne zu ihren Ehren erklang. Gratulationsworte für den Gewinn der Abfahrtswertung schallten durch den Zielraum, Anna Fenninger und Tina Maze fühlten sich alles andere als wohl auf dem Podest. Der Platz zwischen ihnen blieb nach dem Sturz von Höfl-Riesch leer, die dreimalige Olympiasiegerin wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde eine Muskelverletzung im Adduktorenbereich diagnostiziert. Zudem zog sie sich eine schwere Schulterprellung und eine Ellenbogenprellung mit Verdacht auf eine Kapselverletzung zu.

Damit ist die Saison für Höfl-Riesch vorzeitig beendet. Die 29-Jährige hat nun keine Chancen mehr auf ihren zweiten Sieg im Gesamtweltcup. Und das in ihrer möglicherweise letzten Saison: Nach diesem oder dem nächsten Winter soll Höfl-Rieschs große Karriere zu Ende sein.

Auch die Konkurrentinnen waren betroffen. „Ich hab den Sturz von Maria nicht gesehen, ich habe gehört wie die Menschen aufgeschrien haben“, sagte die Österreicherin Anna Fenninger. „Ich wünsche ihr alles Gute.“ Nach Fenningers Fahrt stand Höfl-Riesch, die erkrankt an den Start gegangen waren, schon als Gewinnerin der Abfahrts-Wertung fest. Fenninger setzte sich allerdings an die Spitze des Gesamtweltcups und führt dort nun mit elf Punkten Vorsprung. Sie gilt nun als die große Favoritin für den Sieg im Gesamtweltcup.

Bei den Männern gewann der österreichische Olympiasieger Matthias Mayer die letzte Abfahrt des Winters. Der Norweger Aksel Lund Svindal holte sich durch Platz fünf und 45 Weltcup-Punkte die Führung im Gesamtklassement zurück. Er liegt drei Rennen vor Saisonende mit 41 Zählern vor dem Österreicher Marcel Hirscher. dpa