Fotoprojekt von Hortkindern vorgestellt: Kreative Suche nach Buchstaben
Von September bis November hat die aus Afghanistan geflüchtete Bahare Potsdam durchstöbert. In Gebäuden und in der Natur suchte die Elfjährige nach Buchstaben.
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Von September bis November hat die aus Afghanistan geflüchtete Bahare Potsdam durchstöbert. In Gebäuden und in der Natur suchte die Elfjährige nach Buchstaben. In einer Rinde fand sie die Buchstaben K, V und X. Die Aufgabe hatte sie zusammen mit elf anderen Kindern des Fröbelhortes Sausewind. Die Ergebnisse der kreativen Buchstabensuche können nun bis zum Samstag, dem 4. Februar, in einer Ausstellung in der Stadt- und Landesbibliothek Am Kanal besichtigt werden. Zu ihren Lieblingsbildern haben die Kinder jeweils eine kleine Geschichte geschrieben.
Die Idee für das Projekt „Wie kommt das ,W’ in den Baum“ hatte Ronald Gohr von der Stadt- und Landesbibliothek. Es ist Teil des bundesweiten Projektes „Lesen macht Spaß“. Finanziert wurde es durch die Bundeskulturstiftung. Die Kinder des Hortes Sausewind aus Zentrum Ost sind dabei durch Potsdam gezogen – mit Tablets ausgestattet, um die Fundorte der Buchstaben zu fotografieren. Zum Beispiel wurde die Glaskuppel der Wilhelmgalerie als ein „D“ interpretiert. Den Kindern hat die Aktion offenbar großen Spaß gemacht. So sagte die elfjährige Meryem aus dem Kosovo, dass das Projekt nie wieder aufhören soll. Während ihrer künstlerischen Projektarbeit wurden die Kinder von Thomas J. Hauck, einem Kinderbuchautor, Marikka Pfeiffer, einer Autorin und Pädagogin und der Filmemacherin Kristina Tschesch begleitet. Diese betonten am Dienstag aber, dass sie den Kindern nur Denkanstöße gaben. Die Kinder seien die Hauptakteure des Projekts.
Das Projekt wurde am Dienstagnachmittag in der Stadt- und Landesbibliothek vorgestellt. Zu Gast war auch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Er schaute nicht nur zu, sondern musste noch eine spezielle Aufgabe erfüllen: Die von den Kindern im Projekt geschossenen Fotos wurden auf eine Leinwand geworfen. Vor den Kindern, die mitgemacht hatten, und deren Eltern, musste Jakobs die versteckten Buchstaben finden. Um sich für die Einladung zu bedanken, verteilte er an die zehn anwesenden Kinder Geschenke, die unter dem Motto des Projektes standen. Die Geschenkbänder standen dann für ein „X“.
Von den zwölf beteiligten Kindern stammen auch zwei aus Afghanistan und eins aus dem Kosovo. Außerdem wurde am Dienstag noch ein siebenminütiger Film über das Schaffen der Kinder gezeigt. Den Film ist auch auf dem YouTube-Kanal der Stadt- und Landesbibliothek zu sehen – unter dem Namen „Wie kommt das ,W’ in den Baum“.
Felix Mängel, Tilman Voigt
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