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Landeshauptstadt: Kreative Weidenarchitektur für den Schulhof

Am Stern – Die Vision entsteht zunächst auf Pergamentpapier: ein Labyrinth, eine Bühne, eine Rundbank, von einem Schirm überspannt. Mit Filzstift hält Susanne Mühlbauer fest, was sich die Schüler für ihren Schulhof wünschen.

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Am Stern – Die Vision entsteht zunächst auf Pergamentpapier: ein Labyrinth, eine Bühne, eine Rundbank, von einem Schirm überspannt. Mit Filzstift hält Susanne Mühlbauer fest, was sich die Schüler für ihren Schulhof wünschen. Zehn Siebtklässler der Coubertin-Oberschule beugen sich mit der Architektur-Studentin über den Tisch. 2008 soll die Schule in der Gagarinstraße einen mit Weidenbauten neu gestalteten Hof bekommen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Bereich Landschaftsarchitektur der Technischen Universität Berlin.

Bereits zum dritten Mal sind Susanne Mühlbauer und fünf ihrer Kommilitonen dafür gestern nach Potsdam gekommen. Im Kunstraum der Schule besprechen sie mit den Schülern das Aussehen des Schulhofs. Auf dem Nebentisch stehen Weidenmodelle, die die Schüler bereits gebaut haben: Jennifer und Christina zum Beispiel haben eine zeltartige Sitzbank entworfen. „Der Hof sieht nicht mehr so gut aus“, findet die 13-jährige Jennifer: „Ich hoffe, dass wir mehr Sitzgelegenheiten bekommen.“ „Es macht Spaß, sich mal mit was anderem zu beschäftigen“, sagt die 12-jährige Sandra: „Ich denke mal, der Hof wird dann schöner aussehen und ist nicht mehr so langweilig.“

Zusammen mit den Studenten überlegen die Schüler, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Aber nicht nur in der Planung machen sie mit: Sie sollen am Ende auch beim Bauen helfen, erklärt Susanne Mühlbauer: „Das Material ist sehr formbar, man kann gestalterisch relativ leicht damit arbeiten.“ Wie viele der Ideen umgesetzt werden können, ist abhängig vom Geld, das dafür eingeworben werden kann, erklärt Mühlbauer.

Dass es nicht zu einem Unfall in den selbst entworfenen Weidenbauten kommen kann, dafür sorge ein „Regelkatalog“, sagt die Studentin. Sicherheitsregeln würden zusammen mit den Professoren an der Uni erarbeitet, bevor das Projekt im Frühjahr in die Bauphase geht.

Im Juni 2006 war es im Weideniglu einer Potsdamer Kita zu einem Unglücksfall mit Todesfolge gekommen. Dabei wurde ein anderthalbjähriger Junge, offenbar von Erziehern unbemerkt, von zurückschnellenden Weidenruten erwürgt. Er starb nach mehrtägigem Koma. Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch. JaHa

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