Landeshauptstadt: Kreatives Wirtschaften
Der Potsdamer Zeitungsverlag stellt sich vor
Stand:
„Solange es Zeitungen gibt, wird dahinter auch ein Verlag benötigt. Hier werden alle Schritte zur Vermarktung, Herstellung und Verteilung einer Zeitung organisiert - bis in die Briefkästen von zufriedenen Abonnenten.
Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die Vermarktung ein - schließlich müssen Papier, Druck und eine Menge Gehälter gezahlt werden. Dafür müssen Leser und Abonnenten geworben und betreut werden, aber auch Unternehmen, die in der Zeitung Anzeigen schalten.
Beginnen wir mit der Werbung in Zeitungen: Sie zählt noch immer zu den effizientesten Werbeformen. Nicht nur werden Menschen erreicht, die aktiv leben und daher meist kaufkräftig und konsumfreudig sind. Es kommt noch besser: Diese Leute lesen eine Zeitung mit ihrer gesamten Aufmerksamkeit - das gibt es im Radio kaum und auch das Fernsehen wird zunehmend zum „Nebenbei“-Medium. Schließlich ist erwiesen, dass Zeitungswerbung im Vergleich zu Radio, TV und auch dem Internet viel weniger als störend empfunden wird – das kann sicher jeder leicht nachvollziehen. Damit ist auch schon erklärt, warum noch immer mehr Geld in Printwerbung fließt, als ins Internet und sogar als ins Fernsehen – wenngleich die Bedeutung des Internets im Markt sicher weiter steil zunehmen wird. Daher investiert die PNN in die ständige Weiterentwicklung ihres Onlineangebots und bald in mobile Angebote, aber auch in die Qualifikation ihrer Berater. Wie in anderen Branchen, steigen auch im Verlag die Anforderungen: Kunden erwarten mehr Service und durchdachte Konzepte. Das macht die Arbeit weitaus spannender und vielseitiger als noch vor 10 Jahren, wo Kundenaufträge viel mehr nur „abgewickelt“ wurden.
Zum Verlag gehört auch der Vertrieb. Gemeint sind Verkauf und Distribution der Zeitung. Zu DDR-Zeiten hatten die Potsdamer Neuesten Nachrichten im Grunde nur zu erscheinen – sie mussten kein Geld verdienen, dafür aber der politischen Klasse dienen. Aufgrund der systembedingten und permanenten Papierknappheit wurden die begehrten Zeitungsabos nach dem Wegzug oder Tod eines Abonnenten an eine andere Familie im Haus vererbt – nicht selten ausgewählt durch den Postboten, nicht etwa durch den Verlag. Es gab schlichtweg nicht genügend Exemplare und schon damals zählte die PNN zu den begehrten Zeitungen im Lande – sie war nicht ganz so gleich geschaltet wie andere, oft weitaus größere Titel.
Das mit der Beliebtheit ist bis heute so geblieben - die PNN hat mit täglich bis zu 11 000 Exemplaren eine relativ kleine, aber eine der stabilsten Auflagen in der Bundesrepublik. Würde man Gleichschaltung heute mit Mainstream übersetzen, hebt sich auch hier die PNN, heute wie damals, spürbar und wohltuend ab. Im Lokalen ebenso deutlich wie dank der engen redaktionellen Kooperation mit dem Mutterblatt „Der Tagesspiegel“ in Berlin. Und doch ziehen gelegentlich Leser weg, sie sterben – ohne ihr Abo zu vererben – oder sie kündigen aus anderen Gründen. Da sind ein Vertriebsleiter und die Redaktion regelmäßig gefordert: Der eine muss jedes Jahr so manchen neuen Leser gewinnen, die anderen müssen sie mit ihren Inhalten täglich begeistern – wenigstens aber mit Information und Unterhaltung überzeugen.
Daneben wollen reichlich administrative Aufgaben erledigt und viele neue Zukunftsprojekte erarbeitet werden. Es vergeht auch und besonders in einem nach außen hin eher traditionell erscheinenden Zeitungsverlag kein Tag, an dem nicht ein Produkt oder ein Prozess hinterfragt wird – wobei regelmäßig Neues entsteht. Medien zählen nicht umsonst zur Kreativwirtschaft und der Potsdamer Zeitungsverlag möchte daher besonders junge Leute motivieren, sich die oft überraschend vielseitigen Aufgaben – und ein immer jüngeres Team – ruhig anzuschauen.
Marcel Pelletier
Geschäftsführer der Potsdamer
Zeitungsverlagsgesellschaft
Marcel Pelletier Geschäftsführer der Potsdamer Zeitungsverlagsgesellschaft
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