Landeshauptstadt: Krebsnebel: Im Jahr 1054 explodiert
Sternhimmel im Dezember/Sonnentiefststand am 22. Dezember
Stand:
Sternhimmel im Dezember/Sonnentiefststand am 22. Dezember Auf ihrer scheinbaren Bahn durch die Sternbilder des Tierkreises erreicht die Sonne am 22. Dezember um 8.04 Uhr MEZ ihren tiefsten Stand des Jahres. Sie steht im Sternbild des Schützen und ist mittags nur noch in 14 Grad Höhe über Potsdam zu sehen. Der kürzeste lichte Tag dauert nur etwa 7,5 Stunden. Dieser tiefste Punkt der Sonnenbahn markiert den Beginn des astronomischen Winters. Er wird auch als Wintersonnenwende bezeichnet. In der ersten Nachthälfte sind am westlichen Horizont noch die Herbststernbilder Pegasus und Andromeda auszumachen. Dann nimmt der Sternhimmel eindeutig winterliche Gestalt an. Fast im Zenit finden wir die helle Kapella im Fuhrmann. Südwestlich davon steht der rote Aldebaran im Stier. Einen sehr schönen Anblick bieten die Plejaden – das Siebengestirn. Mit bloßem Auge sind sieben Sterne erkennbar. Mit einem großen Fernrohr kann man bis zu 300 Sterne in diesem offenen Sternhaufen zählen. Die heißen, sehr jungen Sterne bewegen sich geschlossen im Raum und sind etwa 500 Lichtjahre von uns entfernt. In der Nähe des unteren „Hörnersterns“ findet man den Krebsnebel. Er ist der Überrest eines Sterns, der im Jahre 1054 explodiert ist. 3500 Lichtjahre trennen uns von diesem Überbleibsel einer Supernova. Aus den Aufzeichnungen der alten chinesischen Astronomen haben wir Kenntnis von diesem dramatischen kosmischen Ereignis vor fast 1000 Jahren. Südlich vom Stier finden wir den Himmelsjäger Orion mit seinen hellen Sternen Beteigeuze, Bellatrix, Rigel und Saiph, die annähernd ein Rechteck darstellen. Flach über dem Südosthorizont steht der hellste Stern des Himmels, der Sirius im Großen Hund und der lichtschwächere Prokyon im Kleinen Hund. Komplett wird das Wintersechseck durch die Zwillinge Kastor und Pollux hoch Osten. Am Abendhimmel ist noch immer der Mars auffällig Objekt. Seine Helligkeit von der Opposition im Sommer erreicht er aber bei weitem nicht mehr. Kurz nach Mitternacht geht er dann am Westhorizont unter. Langsam macht sich abends die Venus bemerkbar. Tief im Südwesten ist sie in der Dämmerung schwach sichtbar. Erst in den ersten Monaten des neuen Jahres wird sie strahlend heller „Abendstern“. Venus bekommt am 25.12. „Besuch“ vom Mond. Der wandert in den frühen Abendstunden südlich an ihr vorbei. Merkur erreicht zwar am 9. Dezember seinen größten östlichen Winkelabstand von der Sonne, aber zu einer Abendsichtbarkeit reicht es aber in unseren Breiten doch nicht. Anders der Ringplanet Saturn: Er steht in der Silvesternacht in Opposition zur Sonne. Damit kommt er über den Horizont, wenn unser Tagesgestirn untergeht und ist die ganze Nacht über am Himmel. In der zweiten Nachthälfte kommt dann noch der Jupiter dazu. Seine Aufgänge verfrühen sich im Laufe des Monats immer mehr. Ende des Monats ist er bereits 1,5 Stunden vor Mitternacht über den Osthorizont gekommen. Rolf König
Rolf König
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