Landeshauptstadt: Kreischen streng verboten Am GZSZ-Außenset fiel die erste Klappe
„Wow, endlich kann ich meinen Stars einmal ganz nah sein“ – mit glänzenden Augen ist die 14-jährige Ann-Kathrin Adolph als einer der ersten Fans live am neuen, ständigen Außenset der RTL-Serie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ (GZSZ) dabei. „In Deutschland, wenn nicht gar in Europa einmalig, können hier Fans während der Dreharbeiten einen Blick auf Stars, Szene und Set werfen“, sagt der Leiter des Babelsberger Filmparks, Matthias Voß.
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„Wow, endlich kann ich meinen Stars einmal ganz nah sein“ – mit glänzenden Augen ist die 14-jährige Ann-Kathrin Adolph als einer der ersten Fans live am neuen, ständigen Außenset der RTL-Serie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ (GZSZ) dabei. „In Deutschland, wenn nicht gar in Europa einmalig, können hier Fans während der Dreharbeiten einen Blick auf Stars, Szene und Set werfen“, sagt der Leiter des Babelsberger Filmparks, Matthias Voß.
Auf dem benachbarten Babelsberger Studiogelände ist in den vergangenen Wochen für rund 800 000 Euro ein richtiger kleiner Berliner Kiez entstanden mit Fassaden von Stadthäusern, einem Gymnasium, Geschäften oder einer Bar. Jetzt fiel dort die erste Klappe – und kein Fan „schmiss“ die Szene durch Kreischen.
„Ich sehe ein Live-Publikum nicht als potenzielle Störung, sondern als Ansporn für das Team am Set“, sagt der Geschäftsführer der GZSZ-Produktionsgesellschaft Grundy UFA, Rainer Wemcken. Ohne strenge Auflagen für die Besucher des Filmparks, die etwa alle 30 Minuten in Gruppen in die Welt der Soap eintauchen können, geht es aber nicht. „Hunde, Kleinkinder und eingeschaltete Handys sind tabu“, sagt Voß.
Schließlich würde es immense Kosten mit sich bringen, wenn eine Szene wegen eines kläffenden Hundes nochmals gedreht werden müsste. Denn schließlich haben die Macher der laut RTL mit täglich 4 bis 5 Millionen Zuschauern erfolgreichsten deutschen Daily-Soap – seit über 14 Jahren ein Dauerbrenner – ein straffes Programm: „Eine Folge muss pro Tag im Kasten sein“, sagt GZSZ-Sprecherin Brita Wäldrich.
„Achtung ... und bitte“, wird der Regisseur nun zwei bis drei Mal pro Woche in dem ersten ständigen Fernsehaußenset in Babelsberg rufen. Ein bisschen Glück muss der eingefleischte Fan aber haben, um dabei sein zu können – laut Voß soll nicht publik werden, wie die genauen Drehpläne sind. An drehfreien Tagen können die Besucher aber immerhin durch die täuschend echte Kulisse wandeln, in der die Liebe fürs Detail an jeder Ecke erkennbar ist: Da kleben Wohnungsgesuche an den Laternen, im Kiosk-Schaufenster stehen Süßigkeiten, Parkverbotsschilder sind an Toreingängen montiert und Herbstblätter liegen auf den Blumenrabatten. Denn was jetzt gedreht wird, kommt im September auf den Bildschirm.
Rund 60 Handwerker des Art Department haben die neue „GZSZ-Welt“ mit 1700 Quadratmeter Fassadenflächen sowie 600 laufenden Metern Bordsteinkante geschaffen und dabei 173 Fenster und Türen teils aus Berliner Abrisshäusern montiert und 3500 Liter Farbe auf die Fassaden gebracht. Die feierliche Eröffnung ist für Mitte August geplant. „Mit dem Außenset kommen wir den extrem vielen Wünschen von Fans nach“, sagt Wäldrich. Aber auch für die Produktion liegen die Vorteile auf der Hand: „Anders als bei den bisherigen Außendrehs in Berlin müssen wir keine Straßen sperren, haben kaum Lärmbelästigungen und uns wird bei einem Nachtdreh nicht plötzlich ein Betrunkener ins Bild torkeln“, sagt Set-Aufnahmeleiter Dix Frohberg. Zudem seien Maske, Kostüm und Requisite in unmittelbarer Nähe.
Und, nicht zuletzt, so Voß: „Damit wird die Serie sicher noch lebendiger.“ Auch Schauspielerin Jasmin Weber (Franzi) meint: „Unsere GZSZ-Welt hat sich vergrößert.“ Die ersten Fans sind jedenfalls hin und weg: „Ich wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, als ich meinen Liebling ,Philip“ sah“, meint Ann-Kathrin. Wie die elfjährige Ina ist sie aber auch etwas enttäuscht: „Ich hätte so gerne ein Erinnerungsfoto gemacht oder ein Autogramm bekommen“. Aber das würde laut Voß den Drehplan völlig über den Haufen werfen. Unter den ersten Set-Besuchern sind aber nicht nur die Fans begeistert. So meint der 27-jährige Georg: „Es ist einfach geil, mal kurz bei einem Dreh zuschauen zu dürfen.“
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