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Landeshauptstadt: Kreuz, Kreisel oder Tunnel

Verkehrsplanungen für den Knoten Humboldtbrücke – Berliner Straße – Nuthestraße

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Verkehrsplanungen für den Knoten Humboldtbrücke – Berliner Straße – Nuthestraße Von Günter Schenke Berliner Vorstadt. Ein „kurzer Tunnel“ von der Humboldtbrücke zur Behlertstraße gehört zu den Überlegungen einer Machbarkeitsstudie, die der Ausschuss für Stadtentwicklung Dienstagabend diskutierte. Der Hintergrund: Die Verwaltung bereitet die Erneuerung des stadteinwärtigen Teiles der Nuthestraße, die nicht in der Baulast des Landes liegt, vor. Eine Unterführung der Berliner Straße könnte die Staus in den Spitzenzeiten an diesem Knoten beseitigen. Bereits bei früheren Planungen spielte ein Tunnel, der den Bereich von der Humboldtbrücke bis zur Alleestraße unterqueren sollte, eine Rolle. Das gigantische Projekt, das privat finanziert werden sollte, ließen die Verkehrsplaner jedoch fallen. Auch für den „kurze Tunnel“, den der Verfasser der Machbarkeitsstudie Herbert Staadt ins Gespräch brachte, scheint es derzeit wenig Chancen zu geben. „Ich kann mir eine solche Lösung wegen der Hässlichkeit der Ein- und Ausfahrt nicht vorstellen“, sagt der Stadtverordnete Harald Kümmel (SPD). Norbert Praetzel, für Baumaßnahmen an Verkehrsanlagen in der Verwaltung zuständig, erklärte: „Der kurze Tunnel ist nicht das vordergründige Problem.“ Praetzel informierte, dass es derzeit darum gehe, die Förderung für die Instandsetzung der Nuthestraße zu erlangen. Insgesamt gehe es um eine Investition in Höhe von fast 15 Millionen Euro. Natürlich solle das Vorhaben „als Komplex“ behandelt werden, also einschließlich des Kreuzungsbereiches. Herbert Staadt legte dar, dass der derzeitige Querschnitt der Behlertstraße für eine Ausfahrt bei einer kurzen Tunnellösung überhaupt nicht ausreiche. Staadt berichtete im Ausschuss von Überlegungen zu einem großen Kreisverkehr als weitere Möglichkeit, die Probleme an dem Knoten zu lösen. Laut Staadt müsse der Kreis einen Durchmesser von 35 bis 40 Metern haben. Problematisch dabei sei der immense Flächenverlust sowie der Umstand, dass die Straßenbahn den Kreis durchquert. Und wenn, wie vorgesehen, die Tram auf die Südseite verlagert werde, sehe er keine Möglichkeit mehr für einen Kreisverkehr. Als Fazit aller Überlegungen scheint die Modifizierung der jetzigen Kreuzungslösung die einzig realistische und kostengünstigste Variante zu sein. Hierbei ist noch strittig, ob die Einbahnstraßenführungen in der Behlertstraße und Hans-Thoma-Straße in der jetzigen Form beibehalten werden. Ausschussvorsitzender Christian Seidel (SPD) regte an, den Ausbau der Behlertstraße bei den weiteren Planungen nicht außer Acht zu lassen. Dazu müssten jedoch Wohnbauten abgerissen werden. Der Vorteil: Wenigstens eine der beiden jetzt schwer belasteten Straßen könnte weitgehend vom Verkehr frei gehalten werden. Ralf Jäkel (PDS) merkt an, dass in der Behlertstraße Neubauvorhaben stattgefunden hätten, die den Straßenquerschnitt noch stärker verengen. Ein Ausbau der Straße sei aus diesen Gründen schwer vorstellbar.

Günter Schenke

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