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Landeshauptstadt: Kriterienkatalog für freie Träger

Beirat für kulturelle Projektförderung will die Förderung der freien Träger verbessern

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Beirat für kulturelle Projektförderung will die Förderung der freien Träger verbessern Mit einem Kriterienkatalog will der Beirat für kulturelle Projektförderung in Zukunft auf die Projektförderung der freien Träger einwirken, informierte gestern der Beiratsvorsitzende Hermann Voesegen auf der Jahrespressekonferenz. Neben den quantitativen Kriterien wie Zuschauerzahlen und Personalstärke soll auch die Qualität der Angebote bewertet werden. Doch nicht durch eine starre Punktevergabe, sondern in einer Form, die noch Diskussionen mit Gremien wie dem Kulturausschuss und politischen Entscheidungsträgern zulasse, so Voesegen. Nachdem vor zwei Jahren die bisherige dreijährige Förderung durch eine jährliche ersetzt wurde, sei es neben der fehlenden Planungssicherheit unter anderem immer schwieriger mit den Betriebskostenzuschüssen geworden. Hinzu komme die jährliche Kürzung der Förderung um jeweils fünf Prozent, so Michael Wegener vom Waschhaus e.V. Um in Zukunft die jährlichen 993000 Euro entsprechend zu verteilen, war ein neues Verfahren notwendig. Die Ergebnisse des neuen Kriterienkatalogs sollen als Entscheidungsgrundlage für die Stadt dienen. Über die Schwierigkeit der qualitativen Bewertung von künstlerischer Arbeit ist sich das Team um Voesegen bewusst. Neben den künstlerischen Aspekten wie dem handwerklichen und innovativen Niveau und der Traditionsförderung sollen der kulturpädagogische Ansatz wie Konzertgespräche, Workshops und Jugendarbeit genauer betrachtet werden. Als zwei weitere Nebenkriterien sind das Management und die Wirkung in und außerhalb der Stadt geplant. Vor zwei Monaten begann die vierköpfige Projektgruppe um Voesegen mit der Entwicklung des Kriterienentwurfs. Zwar wäre es ideal, wenn der Kriterienkatalog noch in diesem Jahr anzuwenden wäre, erklärte Voesegen. Doch da die Arbeit ehrenamtlich erfolge, werde die Fertigstellung noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Eberhard Kapuste, Vorsitzender des Kulturausschusses, bat um eine Vorstellung des Kriterienkatalogs in der nächsten Ausschusssitzung. Michael Wegener, der sich von dem neuen Kriterienkatalog auch eine „Kulturdebatte“ innerhalb der freien Träger erhofft, betonte, dass es für die ohnehin schon schwierige Arbeit unabdingbar sei, die Haushaltsperre für diese Bereiche aufzuheben. Im Hinblick auf die Bewerbung Potsdams zur europäischen Kulturhauptstadt 2010 forderte Wegener eine grundsätzliche Befreiung aller kultureller Einrichtungen von den regelmäßigen Haushaltssperren. Denn die enorme Vielfalt der freien Träger könne nur durch eine gesicherte Mindestfinanzierung erhalten werden. Voesegen fügte hinzu, dass ohne die Arbeit der freien Trägern eine Kulturhauptstadtbewerbung Potsdam sinnlos sei. D.B.

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