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Landeshauptstadt: Kritik am Umbau der Breiten Straße

Linke und Die Andere fordern Konzept für die gesamte Länge bis zur Zeppelinstraße

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Innenstadt – Die Kritik am Umbau der Breiten Straße, der im März beginnen und neun Monate dauern soll, reißt nicht ab. In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bauen steht in der kommenden Woche erneut ein Antrag der Fraktion Die Andere zur Abstimmung, die Verlegung der Breiten Straße im „geplanten Baufeld der Garnisonkirche“ zurückzustellen. Die Mittel sollten dem Antrag gemäß vorrangig für Straßenbaumaßnahmen zur Lärmminderung verwendet werden.

Die Beauftragte der Stadt für die Potsdamer Mitte, Katharina Jantzen, stellte Donnerstagabend im Ausschuss für „Klima, Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung“ (KOUL) nochmals die geplanten Baumaßnahmen vor. „Das ist eine Autobahn“, kommentierte sie ein tristes Foto, das den Abschnitt zwischen Dortustraße und Filmmuseum im heutigen Zustand zeigt. Von der Schloßstraße bis zur Dortustraße werde die Straße eine bessere urbane Qualität erhalten, die riesigen fünfarmigen Leuchten würden samt Mittelstreifen entfallen, die Abbiegespur an der Dortustraße extrem verkürzt. Jantzen zeigte ein Vorkriegsfoto mit den alten Bauten, Kopfsteinpflaster und Lindenbestand – offenbar das Vorbild für die Neugestaltung.

3,8 Millionen Euro werde der Umbau samt neuen Linden, Lampen, Rad- und Fußwegen kosten. „Das ist die Beschlusslage“, sagte Jantzen im Umweltausschuss. Als Stimmen nach einer Gesamtplanung bis zur Zeppelinstraße laut wurden, erläuterte sie, dass der jetzt in Angriff zu nehmende Abschnitt Bestandteil der Sanierung der Potsdamer Mitte sei. Hierfür stünden Fördermittel zur Verfügung, für den weiteren Umbau nicht.

Wolfgang Schütt, für die CDU als sachkundiger Bürger im Ausschuss, forderte Die Andere auf, einige Formulierungen im Antrag vor der Abstimmung zu ändern. Da heißt es zum Beispiel: „Unabhängig davon, wie die Stadtverordnetenmehrheit sich bislang zum Aufbau der umstrittenen Militärkirchenkopie positioniert hat, erscheint es fragwürdig, warum die Stadt Potsdam die Rahmenbedingungen für ein Projekt schaffen und finanzieren soll, das die gesteckten Spendenziele nicht erreicht hat und von der übergroßen Bevölkerungsmehrheit als nicht förderwürdig angesehen wird.“ Die Stadt hatte zuvor mehrfach dementiert, dass der Umbau der Breiten Straße im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche stehe. Ralf Jäkel (Die Linke): „Der Umbau hat sehr wohl mit der Garnisonkirche zu tun, deshalb gibt es die verkürzten Abbiegespuren an der Dortustraße.“ Ähnlich hatte sich die Initiative Breite Straße positioniert. Bisher gebe es keine Pläne für die Gestaltung zwischen Dortu- und Zeppelinstraße. Sie fordert einen Masterplan, damit ein ganzheitliches Bild der Straße entsteht. Barbara Kuster von der Initiative „Mitteschön“ hatte gefordert, die engagierten Bürgerinitiativen einzubeziehen.

Günter Schenke

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