Landeshauptstadt: Kritik an Busanbindung Babelsbergs Anwohner im Norden fühlen sich abgekoppelt
Babelsberg - Kurz nach dem Start des neuen Fahrplans des Potsdamer Verkehrsbetriebes (ViP) wächst die Kritik daran. Gleich mehrere Anwohner aus dem Babelsberger Norden meldeten sich bei den PNN.
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Babelsberg - Kurz nach dem Start des neuen Fahrplans des Potsdamer Verkehrsbetriebes (ViP) wächst die Kritik daran. Gleich mehrere Anwohner aus dem Babelsberger Norden meldeten sich bei den PNN. Auch der Stadtverwaltung und dem ViP liegen Beschwerden vor. Die Anwohner beklagen, dass das Viertel durch die neue Linienführung der Buslinie 694 vom Nahverkehr nahezu abgekoppelt werde. Nach dem neuen Fahrplan werden beispielsweise die Haltestellen Sternwarte und Schloss Babelsberg sowie Haltestellen in der Karl-Marx-Straße nun von der Linie 616 angefahren. Diese Stadtteilbuslinie verbindet die S-Bahnhöfe Babelsberg und Griebnitzsee über die Karl-Liebknecht-Straße, die Karl-Marx-Straße und die Stahnsdorfer Straße – im 40-Minuten-Takt.
„Das ist vollkommen unakzeptabel und bedeutet, dass die Schüler nun auf den Fahrdienst der Eltern angewiesen sind“, so ein Anwohner. Schüler müssten bis zu 40 Minuten eher aus dem Haus, falls sie den neuen Bus nutzen würden. Zudem sei der Hauptbahnhof nun nicht mehr umsteigefrei erreichbar, hieß es. Unterstützung bekommen sie von der Linken: „Ziel muss es sein, die Möglichkeiten einer erhöhten Taktfrequenz auszuloten“, forderte der Stadtverordnete Michél Berlin. Unter der schlechten Anbindung leiden vor allem ältere Bewohner des Gebietes und Schulkinder, so Berlin.
Der Verkehrsbetrieb verteidigt die Entscheidung: Die Aufgabe des Universitätskomplexes sowie der Mehrzahl der Studentenwohnheime am Schloss Babelsberg habe dazu geführt, dass die Nachfrage beim Bus erheblich abgenommen hat, teilte der ViP auf Anfrage mit. An einem durchschnittlichen Arbeitstag steigen demnach an den am stärksten frequentierten Haltestellen Sternwarte nur 74 Fahrgäste und Schloss Babelsberg 227 Fahrgäste ein – pro Fahrt sind das im Durchschnitt 0,7 beziehungsweise 2,2 Einsteiger. In anderen Gebieten sei die Auslastung an der Kapazitätsgrenze. Außerdem verweist der ViP darauf, dass die Linie 616 in zwei Richtungen Anschlüsse an weitere Bus-, Tram- und S-Bahnlinien biete. „Insofern ist die Behauptung, dass Babelsberg-Nord vom Busverkehr abgehangen wird, nicht zutreffend“, so ViP-Sprecher Stefan Klotz. mar
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