Landeshauptstadt: Kritik an Jakobs’ Welterbe-Aussage
Die Äußerungen von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), ein Entzug des Welterbestatus müsse für Potsdam nicht unbedingt etwas Schlimmes sein, sorgen für Kritik. Die in Golm lebende CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig warf Jakobs am Montag vor, mit seinen Äußerungen gefährde er die weitere Finanzierung der Schlösserstiftung durch den Bund.
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Die Äußerungen von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), ein Entzug des Welterbestatus müsse für Potsdam nicht unbedingt etwas Schlimmes sein, sorgen für Kritik. Die in Golm lebende CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig warf Jakobs am Montag vor, mit seinen Äußerungen gefährde er die weitere Finanzierung der Schlösserstiftung durch den Bund. „Denn warum sollte der Bund weitere Gelder in ein Weltkulturerbe investieren, das von der eigenen Stadt nicht als wichtig erachtet wird?“ Zudem wäre der Imageschaden für Potsdam erheblich, sollte der Status als Welterbestadt entzogen werden, sagte Ludwig.
Jakobs hatte sich am vergangenen Freitag bei einer Diskussion über den Sinn des Welterbe-Siegels auf eine Untersuchung bezogen, wonach die wirtschaftliche Entwicklung von Städten durch den Titel Welterbe kaum beeinflusst würde (PNN berichteten). Zugleich macht der Oberbürgermeister in seiner aktuellen Kolumne auf der Internetseite der Stadt klar, dass er den Schutz der Welterbestätten für nötig hält: Bürde sei der Status „in der Hinsicht, dass wir baulich leider nicht alles dürfen, was wir wollen. Umgekehrt ist aber fraglich, ob wir in einer Stadt leben wollen, wo baulich alles erlaubt wäre“. Stadt und Welterbehüter müssten eine Gemeinschaftsaufgabe bewältigen.
Die Grünen-Stadtverordnete und Bauexpertin Saskia Hüneke sagte den PNN, zum Glück habe Jakobs erklärt, dass nicht alles bebaut werden solle. Beim Unesco-Welterbe gehe es für Potsdam nicht nur um ein Reklame-Label: „Es geht um die einzigartige Potsdamer Kulturlandschaft. Wenn wir diese nicht erhalten, würden wir das merken.“ Denn diese Landschaft sei verantwortlich für Potsdams Attraktivität und Lebensqualität. Zudem sei besagte Studie der Technischen Hochschule Aachen nicht auf jede Stadt übertragbar: „Ich möchte nicht ausprobieren, wie es für Potsdam ohne Welterbestatus wäre.“ HK
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