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Landeshauptstadt: Kritik an Sanierung der Ebert-Straße Bäume sollen Behelfsfahrbahn weichen

Nauener Vorstadt - Die Begleiterscheinungen der geplanten Sanierung der Friedrich-Ebert-Straße erzürnen die Anlieger. Für Unmut sorgt insbesondere, dass für eine Behelfsfahrbahn eine Reihe teils 100 Jahre alter Bäume gefällt werden soll.

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Nauener Vorstadt - Die Begleiterscheinungen der geplanten Sanierung der Friedrich-Ebert-Straße erzürnen die Anlieger. Für Unmut sorgt insbesondere, dass für eine Behelfsfahrbahn eine Reihe teils 100 Jahre alter Bäume gefällt werden soll. „Für die Baumfällungen muss es eine Alternative geben“, sagte Jan Fiebelkorn-Drasen von der Nachbarschaftsinitiative Nauener Vorstadt am Dienstagabend im Bauausschuss. Im Namen der Anwohner und anliegender Gewerbetreibenden forderte er, auf den Bau der Behelfsfahrbahn zu verzichten und die Zufahrten zu den Grundstücken während der Bauzeit über die Behlert- und die Kurfürstenstraße zu führen. Vor allem die Gewerbetreibenden im Bereich zwischen Behlertstraße und Nauener Tor hätten unter der auf zwei Jahre veranschlagten Bauzeit zu leiden, kritisierte Fiebelkorn-Drasen. Dort gibt es unter anderem ein Restaurant, eine Apotheke, viele Arztpraxen und andere medizinische Einrichtungen. Der städtische Verkehrsmanager Reik Becker verteidigte das Konzept. Selbst bei einem Verzicht auf die Behelfsfahrbahn sei die Überlebenschance für die Bäume „sehr, sehr gering“, weil die neuen Leitungen, die die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) in der Straße verlegen will, aus Platzgründen sehr dicht an den Wurzeln liegen müssten.

Die Friedrich-Ebert-Straße soll wie berichtet zwischen Reiterweg und Nauener Tor grundlegend saniert werden. Baubeginn ist im März 2013, die Fertigstellung ist für November 2014 geplant. Den Löwenanteil der Baukosten in Höhe von sieben Millionen Euro trägt mit 4,3 Millionen Euro die EWP, die alle Leitungen – Gas, Strom und Wasser – erneuert. Zuletzt hatte es in der Straße wegen des maroden Leitungssystems immer wieder Rohrbrüche gegeben, die zu Überflutungen geführt hatten. Die 1,1 Millionen Euro teure Erneuerung der Tramgleise bezahlt der Verkehrsbetrieb ViP.

Die Stadt will zudem die Haltestellen behindertengerecht ausbauen. Auf der Rathausseite sollen sogenannte Kaps gebaut werden, die ein ebenerdiges Einsteigen ermöglichen, jedoch von Autos und Radfahrern überfahren werden können. Auf der stadteinwärtigen Seite der Straße soll zudem ein Radstreifen markiert werden. Für Kritik sorgte im Ausschuss der Plan, nach der Sanierung das Linksabbiegen aus der Friedrich-Ebert-Straße in die Kurfürstenstraße zu verbieten, damit Trams und Busse weniger lange warten müssen. Für die Bewohner der nördlichen Stadtteile falle damit eine wichtige Verbindung in die Innenstadt weg, hieß es. pee

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