
© Olaf Möldner
Sport: Kritische Situation
VfL-Handballer unterlagen gegen den SV Post Schwerin mit 20:30
Stand:
„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagte Victor Pohlack, Handballspieler des 1. VfL Potsdam und stellte damit die kritische Situation der Potsdamer deutlich dar. Nach einer weiteren Niederlage am Samstagabend gegen den SV Post Schwerin steht das Team um Trainer Rüdiger Bones erneut am Tabellenende der 2. Handball-Bundesliga und die Luft im Abstiegskampf wird immer dünner. Bei dem Endstand von 20:30 (11:14) waren die Potsdamer in der eigenen Halle am Luftschiffhafen gegen locker aufspielende Schweriner chancenlos. „Mit zehn Toren vor eigenem Publikum zu verlieren geht gar nicht“, musste auch Abwehrchef Victor Pohlack nach dem Spielende zugeben. „Wenn wir weiterhin solch eine schlechte Leistung abliefern wie heute, steigen wir auf jeden Fall ab.“
Dabei liefen die ersten zehn Minuten des Spiels noch ganz gut für die Gastgeber. Das erste Tor erzielte zwar der Schweriner Martin Murawski, der am Ende mit acht Toren auch erfolgreichster Werfer des Ostderbys war, aber der VfL hielt durch Tore von René Drechsler, Marvin Sommer und Marc Pechstein den Anschluss und konnte in der 7. Minute gar mit 4:3 in Führung gehen. Nach der erneuten 5:4-Führung in der 9. Minute verloren die Potsdamer jedoch ihren Faden. Zu ängstlich agierten sie im Angriff, machten das Spiel im Aufbau zu langsam und konnten nicht einen Konter laufen. Hinzu kam, dass in der 12. Minute Linksaußen-Spieler Marvin Sommer nach einem Schlag auf den Oberschenkel für den Rest des Spiels ausfiel und Florian Schugardt nicht in die Partie fand.
Auch nach der Halbzeitpause taten sich die Hausherren in der Offensive immer wieder schwer. Sechs Potsdamer Torwürfe innerhalb von acht Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit konnten entweder vom starken gegnerischen Torwart Igor Levshin gehalten werden, landeten im Aus oder trafen nur den Pfosten. Durch diese Unkonzentriertheit im Angriff zog der Gegner aus Schwerin schnell mit 18:13 davon. Potsdam kam immerhin durch Tore von Lars Melzer, Enrico Bolduan und Pechstein, der mit fünf Toren bester VfL-Werfer war, noch einmal auf 16:18 heran. Und auch in der 48. Minute kam durch den 18:21-Anschlusstreffer von Bolduan noch einmal Hoffnung auf bei den 1354 Zuschauern. Doch diese sollte nicht lange währen. Am Ende mussten das Team und die Fans eine bittere 10-Tore-Niederlage in der eigenen Halle einstecken und erlitten damit eine erneute Enttäuschung im Abstiegskampf.
„Wir sind jetzt in einer sehr, sehr schwierigen Situation“, sagte Trainer Rüdiger Bones nach dem Spiel. „Mit einem Sieg heute hätten wir, wenn alles gut gelaufen wäre, die Abstiegsplätze verlassen können. Jetzt stehen wir wieder ganz unten drin. Die Enttäuschung ist riesig.“
Sieben Saisonsiegen stehen nun bereits 16 Niederlagen entgegen. Bei noch 15 ausstehenden Partien ist rein rechnerisch noch einiges drin für den VfL Potsdam, aber einfacher wird es in den kommenden Spielen nicht. Am Mittwoch spielen sie bei der HSG Düsseldorf. Der derzeitige Tabellensiebzehnte, für den aufgrund seiner Lizenzrücknahme bereits der Weg in die dritte Liga beschlossen ist, kann frei aufspielen und wird es den Potsdamern ähnlich wie vor eineinhalb Wochen der TV Korschenbroich schon schwer machen. „Was uns jetzt hilft, sind Siege, Siege, Siege“, sagt Bones. Und auch Pohlack weiß: „Wir können uns jetzt überhaupt nichts mehr leisten. Wenn wir in den nächsten Spielen nicht punkten, ist es das gewesen.“
VfL Potsdam: Pulay, Frank; Pohlack, Melzer (2/1), Barsties (1), Schugardt (1), Pechstein (5), Bolduan (2/1), Urban (1), Piske (2/1), Drechsler (3), Mellack (1), Schmidt (1), Sommer (1).
Luisa Müller
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