Landeshauptstadt: Krongut-Parkplatz: Stadt verlängert Ultimatum
Anwohner droht mit Klage / Bündnisgrüne befürchten Schallschutzwand im Weltkulturerbe
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Bornstedt – Der jüngst im Auftrag der Wohnbaufirma Semmelhaack begonnene Bau des neuen Parkplatzes für das Krongut Bornstedt wird offenbar in ernstzunehmender Weise juristisch attackiert: Peter Hoffmann, Anwohner der an den Parkplatz grenzenden Ribbeckstraße, hatte am Montag der vergangenen Woche der Stadtverwaltung ein Ultimatum gesetzt, bis zum Freitag die Baugenehmigung für den Parkplatz zurückzunehmen (PNN berichteten). Ansonsten wolle er den Klageweg beschreiten. Nun hat die Stadt ihn um eine Verlängerung des Ultimatums bis zum morgigen Mittwoch gebeten, sagte Hoffmann gestern den PNN.
Hoffmann befürchtet Beeinträchtigungen seiner Lebensqualität durch Lärm- und Abgasemissionen der auf dem Krongut-Parkplatz wartenden Busse. Der Platz an der Potsdamer Straße zwischen Ribbeckstraße und Feuerwache solle 250 Pkws und zehn Bussen Platz bieten. Noch am Freitag vergangener Woche hatte Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) gelassen auf Hoffmanns Klageankündigung reagiert: „Wir haben einen Bebauungsplan, wir haben ein Lärmschutzgutachten.“
„Wenn wir am Donnerstag keine vernünftige Antwort der Stadt haben, werden wir am Freitag die Klage einreichen“, so Hoffmann. Er sehe sich in einer starken Position: „Die Stadt hat ziemlich kalte Füße“. Das von der Verwaltung vorgelegte Lärmschutzgutachen sei „ein reines Gefälligkeitsgutachten, dass bestimmte Ergebnisse liefern sollte“.
Die „Errichtung einer Schallschutzwand von sechs statt zwei Metern Höhe im Schutzbereich des Weltkulturerbes“ befürchtet auch die Stadtfraktion der Bündnisgrünen. Darum stellt sie für die Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch, dem 4. April, einen Antrag, wonach der Oberbürgermeister prüfen solle, „auf welche Weise sowohl die Belange des Unesco-Weltkulturerbes als auch die des Anwohnerschallschutzes beim Bau des Parkplatzes in Bornstedt in ausreichendem Maße berücksichtigt werden können“. Das von der Stadt beauftragte Lärmschutzgutachten „sollte in diesem Rahmen überprüft werden“.
Der Parkplatz wird auf Kosten der Firma Semmelhaack errichtet, die im Gegenzug in Bornstedt eine Eigenheimsiedlung bauen darf. Dem Vernehmen nach muss der Parkplatz laut Vertrag zwischen Semmelhaack und der Stadt vor der Haussiedlung fertiggestellt sein. Guido Berg
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