Landeshauptstadt: Kuba liegt um die Ecke

Karibische Nacht brachte den Sommer zurück Innenstadt - Vom Urlaub auf Balkonien wurde schon öfter geschwärmt und auch der Weg in die Karibik hat sich – zumindest in Potsdam – erheblich verkürzt. El Puerto, der Hafen mit all dem südlichen Flair wie Palmen, Strandatmosphäre, Cocktails mit einem kräftigen Schuss Rum und typisch lateinamerikanischer Musik liegt jedenfalls gleich um die Ecke im Hafenbecken an der Langen Brücke. Warum also in die Ferne schweifen, wenn man eine karibische Nacht mit allem Drum und Dran vor der Haustür haben kann? Die Fans von Salsa, Merengue, Mambo und anderen Latino-Klängen ließen sich jedenfalls nicht lange bitten und erschienen wieder zuhauf. Und es zog durchaus nicht nur die jungen Leute zum El Puerto, auch die reiferen Semester probten gern auf Anweisung des Clubs Latino ein paar Salsa-Schritte und wiegten sich zum Merengue in den Hüften, wobei erstaunlicherweise viele Männer den Ton angaben und die Angetraute oder Freundin ermunterten: Versuch es mal, es ist gar nicht so schwer. Zu vorgerückter Stunde und mit ein paar Cocktails im Blut war dann alles nur noch herrlich leicht, die Tanzfläche vor der Bühne rappelvoll und das Publikum offenbar reichlich international. Denn auf die Ansprache von Baudilio Osorio, Chef der Band Baudi con ire, wer denn aus dem spanischen Raum komme, schrie eine ganze Reihe der Tänzer „si“, auch Italiener, aber nur eine Französin outeten sich. Gegen die deutschen Fans und ihre Ansage kam aber schließlich niemand an. Baudi con ire hat sich nach dem Bandleader und nach dem Glück benannt. Im Afrokubanischen bedeutet das kleine Wörtchen ire nämlich Glück. Obwohl die „Baudis“ inzwischen eine Heimat in Berlin gefunden haben, ist das kubanische Temperament keineswegs gezügelt und riss selbst die etwas schwerblütigen Brandenburger mit. Die Fiesta im Potsdamer Hafen hatten Eddy Gutierrez und sein Trio Latino eröffnet und tüchtig eingeheizt, danach sorgte die stimmgewaltige Sängerin von Mi solar für Stimmung und schließlich gelang es Baudi con ire, nicht nur die Herzen der Freizeit-Latinos zu erwärmen, sondern auch den Himmel gnädig zu stimmen. Bis auf ein leichtes Getröpfel zu vorgerückter Stunde hielt er sich zurück. „Wir haben mit unserer karibischen Nacht den Regen vertrieben“, meinte denn auch Weisse-Flotten-Chef und Mitveranstalter der heißen Nacht, Jörg Winkler. Und so wurde es bei vorbildlicher Versorgung, ausreichend Sitzgelegenheiten, gut platzierter Bühne eine heiße karibische Nacht gut deutsch vorbereitet. fran