Sport: „Kugelblitz“ im Karl-Liebknecht-Stadion
Der Brasilianer Ailton soll am Sonntag von Beginn an gegen Babelsberg spielen
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Wenn der MSV Duisburg am Sonntag im Karl-Liebknecht-Stadion in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den gastgebenden SVB 03 trifft, will sich Coach Rudolf „Rudi“ Bommer auf keine Experimente einlassen. Der 49-Jährige will seine stärkste Formation im Kampf um das Erreichen der nächsten Runde aufbieten, und dazu zählt inzwischen auch der prominenteste Neuzugang der Duisburger – der Brasilianer Ailton. Mit der Verpflichtung, die vor drei Wochen unter Dach und Fach gebracht wurde, hörte endlich auch ein langes Transfer-Theater auf. Der MSV Duisburg war als neuer Ailton-Klub im Gespräch, dann doch wieder Hansa Rostock, und auch der Karlsruher SC hatte sich um den Stürmer bemüht.
Dieser hat nun seinen Platz gefunden und will sich mit schnellen Erfolgen in Liga eins zurückmelden. „Es war ein Fehler von mir, die Bundesliga zu verlassen“, bekannte der 33-Jährige bei seiner Vorstellung durch den Verein. „Die Gespräche mit dem MSV haben mich überzeugt, und ich bin froh zurückzukehren und dem MSV helfen zu können. Ich bin topmotiviert und mir außerdem sicher, dass die Mannschaft genug Potenzial hat, um den Klassenerhalt zu schaffen.“ Und MSV-Chef Walter Hellmich, der den Coup eingefädelt hatte, sprach von einem „klasse Konterstürmer, der uns in der kommenden Saison weiter helfen kann, wenn wir als Aufsteiger in den Spielen unter Druck geraten werden“. Ailton sei „ein Knipser, ein im positiven Sinne extravaganter Spieler“.
Das konnte Ailton Gonzales da Silva, wie der Brasilianer mit vollem Namen heißt, in vergangener Zeit weniger unter Beweis stellen. Der Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 2003/04 stürmte damals für Werder Bremen, wo er mit 88 Toren in 169 Spielen seine bislang erfolgreichste Zeit verlebte. Für nur eine Saison wechselte er anschließend nach Schalke, dann folgten Besiktas Istanbul, der Hamburger SV, erneut Istanbul und schließlich Roter Stern Belgrad. Die Serben liehen ihn im Februar an Grashoppers Zürich aus, wo er es in 13 Spielen auf acht Treffer brachte. „Es war ein Fehler Deutschland zu verlassen“, bekennt der Brasilianer inzwischen. „Ich hatte nie soviel Spaß wie hier. Die Bundesliga passt zu mir.“
Beim MSV Duisburg trifft der prominente Neuzugang außerdem auf zwei seiner Landsleute: Maicon Thiago Pereira de Souza und Fernando Santos kennt er bereits. „In Brasilien haben sie sehr gut gespielt“, schätzt der liebevoll „Kugelblitz“ genannte stämmige Ailton ein, der sich jedoch vor allem auf seine eigene Leistung konzentrieren will. „Ein Stürmer will immer Tore machen. Das ist meine Aufgabe“, sagt er. Und damit will er möglichst am Sonntag im „Karli“ beginnen.
Henner Mallwitz
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