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Landeshauptstadt: Kühlschrank-Check im Supermarkt

Im ersten Halbjahr 2008 beanstandeten Potsdams Lebensmittelüberwacher über 500 Betriebe

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Feuchte, Eiweiß und Temperaturen über 15 Grad – das ideale Umfeld für Keime, die sich unter diesen Bedingungen „halbstündig vermehren“, sagte Potsdams Sachgebietsleiterin Lebensmittelüberwachung, Dr. Annett Georgi-Pröhl. Sie erläuterte gestern am Beispiel Hackfleisch die leichte Verderblichkeit von Lebensmitteln besonders an heißen Sommertagen. Die seien ja mit Temperaturen über 30 Grad bereits für das kommende Wochenende vorausgesagt, so die Lebensmittelüberwacherin. Wichtig beim Einkauf sei deshalb, dass die sogenannte Kühlkette nicht unterbrochen werde, riet Georgi-Pröhl. Darum empfehle sie die Mitnahme von Kühlboxen oder Kühltaschen mit Kühlakkus. „Fleisch, das nur eine halbe Stunde im überhitzten Auto liegt, kann schon verdorben sein“, so die Sachgebietsleiterin. Das erkenne der Verbraucher an Farbe und Geruch.

Aber auch schon auf dem Weg vom Schlachter ins Regal oder durch zu niedrig eingestellte Kühltruhen in den Supermärkten könne das lückenlose Kalthalten der Lebensmittel unterbrochen werden. Annett Georgi-Pröhl rät den Einkaufenden deshalb, sich nicht nur die Ware, sondern auch die Thermometer in den Kühlregalen genauer anzuschauen. Sollte der Verbraucher hier eine höhere Temperatur feststellen, als auf den Verpackungen vorgeschrieben, erbittet die Fachfrau eine Meldung bei der Lebensmittelüberwachungsbehörde. Die kontrolliere in Stichproben auch selbst den Weg „vom Feld bis auf den Tisch“. Die Branche sei zur Dokumentation verpflichtet, so die Sachgebietsleiterin. In Potsdam gebe es knapp 2000 Lebensmitteleinrichtungen. Die reichten vom Süßwaren verkaufenden Tabakladen bis zum Hersteller. Im ersten Halbjahr 2008 seien bei Kontrollen in insgesamt 519 Betrieben Beanstandungen ausgesprochen worden. Die Mängel reichten von der Spinnwebe in der Ecke oder dem fehlenden Insektengitter am Fenster bis hin zu strafanzeigepflichtigen Vergehen wie dem wiederholten Verkauf von Lebensmitteln, deren Verbrauchsdatum bereits überschritten sei. Als sich im vergangenen Jahr eine Gammelfleischlieferung von Bayern bis nach Berlin zurückverfolgen ließ, habe ihre Behörde auch die Fleischprobe aus einem Potsdamer Imbiss erhalten. „Am Ende stellte sich heraus, dass das Fleisch genießbar war.“ Der Anfangsverdacht habe sich nicht bestätigt. Das Veterinär- und Lebensmittelamt biete zweimal in der Woche eine Sprechstunde an, in die der Bürger auch verdächtige Speisen mitbringen kann. „Die werden von uns beprobt. Bei positivem Ergebnis ermitteln wir auch die Ursache“, so die Sachgebietsleiterin.

Anfragen an die Lebensmittelüberwacher unter Tel.: (0331) 2891817 oder veterinaerwesen@rathaus.potsdam.de

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