
© A. Klaer
Von Guido Berg: Kühlung für Kunstwerke
Jann Jakobs „verfügte“: 150 000 Euro für Potsdam-Museum / Eröffnung 2012
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Innenstadt - Der teils erhitzt geführten Debatte um eine Klimaanlage für das künftige Potsdam-Museum im Alten Rathaus ist vom Oberbürgermeister kalt die Grundlage entzogen worden: Für eine zusätzliche Klimatisierung der oberen Ausstellungsräume sind 150 000 Euro zum Kauf von mobilen Klimaanlagen im Stadthaushalt eingestellt worden. „Das ist von mir so verfügt worden“, sagt Jann Jakobs (SPD) gestern bei einer Visite der Baustelle Altes Rathaus im Vorfeld der Oberbürgermeisterwahl am 19. September. Die mobile Anlagen sollen die stationäre Klimaanlage des Hauses bei Sonderausstellung unterstützen. Kaum im Amt, hatte Museumsdirektorin Jutta Götzmann auf eine Klimatisierung aller Ausstellungsräume bestanden, um renommierte Ausstellungen und wertvolle Leihgaben nach Potsdam holen zu können. Der Vorsitzende des Fördervereins, Markus Wicke, lobte die Entscheidung. Damit sei „eine wichtige Hürde auf dem Weg zu einem dem internationalen Standard entsprechenden Museumshaus genommen“.
Bereits im vergangenen Jahr war die Außensanierung des Alten Rathauses abgeschlossen worden. Derzeit erfolgt die Außensanierung des Knobelsdorff-Hauses. Ende dieses Jahres sollen diese Arbeiten abgeschlossen werden, informierte Bernd Richter, Chef des Kommunalen Immobilien Service (KIS). Derzeit restaurieren Fachleute die Stuckfassade sowie die Sandsteinfiguren. Die drei Figuren auf dem Dachsims des Bildhauers Johann Peter Benkert stellen die beiden Göttinnen Flora und Pomona dar; die Figur in der Mitte heißt „Vertumnus“ und ist der Gott der Jahreswende, wie Susanne K. Fienhold Sheen vom Förderverein des Potsdam Museums informierte.
Ab Oktober wird auch der „Verbinder“, das Verbindungsgebäude zwischen Altem Rathaus und Knobelsdorff-Haus, saniert, erklärte Richter weiter. Zeitgleich beginne auch der Innenausbau. Dabei sollen Fragmente der DDR-Architektur – „wertvolle und gute Elemente“ – mit integriert und weiter genutzt werden. So wird eine Bar aus den 1960er Jahren erhalten, wofür sich insbesondere der Oberbürgermeister aussprach: „Das wird die Kultbar in Potsdam.“
Anfang 2012 soll der zur Hälfte vom Land geförderte 8,6 Millionen Euro kostende Umbau zum Museum abgeschlossen sein – „eher als der Landtagsneubau“, stichelte der Oberbürgermeister angesichts der Verzögerungen bei Landtagsschlossbau gegenüber auf der anderen Seite des Alten Marktes – und setzte noch einen drauf: Es wäre natürlich schön gewesen, wenn beides zur gleichen Zeit fertig geworden wäre.
Die künftige Dauerausstellung wird die Stadtgeschichte Potsdams von der Ersterwähnung 993 auf einer Schenkungsurkunde Otto III. bis zur Gegenwart darstellen, kündigte Museumsdirektorin Götzmann an. Die Exposition werde „viele Aha-Effekte“ auslösen. Die erste Sonderausstellung soll sich im Friedrich-Jahr 2012 dem großen Philosophen-König und seinen baulich-architektonischen Auswirkungen auf die Stadt Potsdam widmen. Im alten Museumshaus in der Benkertstraße wird laut Jutta Götzmann ab 2011 eine Schaustelle über den Umbau des Alten Rathauses informieren.
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