Landeshauptstadt: Kultur fordert mehr Geld
Einrichtungen wollen Erhöhung der Zuschüsse
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Potsdams Hochkultur drängt auf eine Erhöhung ihrer kommunalen Zuschüsse. Hans-Otto-Theater, Nikolaisaal und Kammerakademie haben im Zuge der bevorstehenden Haushaltsberatungen einen Mehrbedarf in sechsstelliger Höhe angemeldet. Das bestätigten die drei Einrichtungen gestern den PNN. Hintergrund sind die Verhandlungen über die Zuwendungsverträge, die die Stadt mit den Kultureinrichtungen für jeweils drei Jahre abschließt. Die Gespräche über die Anpassungen haben gerade begonnen.
Das Hans-Otto-Theater fordert laut Geschäftsführer Volkmar Raback einen Zusatzbetrag von 282 000 Euro „plus eine Summe X“ für die kommenden drei Jahre. Die Musikfestspiele Sanssouci und Nikolaisaal Potsdam gGmbH, die bislang jährlich 1,68 Millionen Euro bekommt, verlangt pro Jahr 135 000 Euro mehr. In die Höhe der Zuwendung war bislang eine Rücklage von einer Million Euro eingeflossen, die der Nikolaisaal gebildet hatte. Auf Anweisung der Stadt wurde diese scheibchenweise abgebaut und ist nun aufgebraucht.
Die Kammerakademie schließlich dringt auf eine Aufstockung des Zuschusses von 730 000 auf 770 000 Euro. Alle Einrichtungen begründen die Forderung mit seit Jahren steigenden Kosten und stagnierenden Künstlerhonoraren. So sind beispielsweise die Honorare der 30 freischaffenden Musiker der Kammerakademie seit deren Gründung vor acht Jahren nicht mehr angehoben worden. Angesichts der allgemeinen Preissteigerungen und gestiegenen Lebenshaltungskosten sei dies „ungerecht“, sagte Kammerakademie-Geschäftsführerin Frauke Roth den PNN. Falls man die Erhöhungen der Zuschüsse nicht genehmigt bekomme, müsse man wohl die Zahl der Veranstaltungen zurückfahren oder womöglich in kleinerer Besetzung spielen.
Am Donnerstag will sich der Kulturausschuss mit dem Thema befassen. pee
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