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Landeshauptstadt: Kulturcamper wird „Spartacus“-Chef

Achim Trautvetter will dem Innenstadt-Haus des Lindenpark e.V. ein neues kreatives Image verpassen

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Innenstadt/ Babelsberg - Für einen Neuanfang und den Weg aus der finanziellen Krise greift der Lindenpark-Verein nun auf Unterstützung aus der alternativen Kulturszene Potsdams zurück. Zur inoffiziellen Eröffnungsparty des soziokulturellen Zentrums des Vereins in seinem „Spartacus“-Gebäude stellte sich der neue Leiter des Hauses vor: Achim Trautvetter, einer der beiden Hauptorganisatoren des jährlichen „Kulturcamper“-Festivals im Volkspark und bis vor kurzem noch Geschäftsführer des studentischen Kulturzentrums (Kuze) in der Hermann-Elflein-Straße. „Wir erhoffen uns mit seiner Anstellung, neues Publikum an den Lindenpark zu binden und den Spartacus nach all den Jahren wieder zu einer erfolgreichen Adresse zu machen“, sagte Dirk Harder, Vorstandsvorsitzender des Lindenpark-Vereins während der Party am Mittwochabend.

Für seine Arbeit in dem Haus besitzt Trautvetter bereits ein Konzept. Im PNN-Gespräch umriss er die Vision eines Ortes, „an dem die unterschiedlichsten künstlerisch-kulturellen Ideen eine Wirkungsstätte finden – von Intelligenten elektronischen Partys bis hin zu Konzerten von jungen Rock-Bands“. Doch nicht nur Musik soll in den Räumen des „Spartacus“ zu hören sein, in denen sich bereits mehrere Diskobetreiber in der Vergangenheit erfolglos zu etablieren versuchten. „Wir planen, dass hier tagsüber beispielsweise Theatergruppen proben können und ihre Stücke dann auch bei uns aufführen“, sagte Trautvetter. Bis jetzt hätten sich bereits der Offene Kunstverein Potsdam e.V. und die Theatergruppe „Die Umsetzer“ für das Haus als eine neue Spiel- und Probenstätte entschieden. „Wir möchten hier die unterschiedlichsten Angebote integrieren, die einen gewissen Anspruch jenseits von flacher Massenkultur haben sollten“, erklärt Trautvetter seine Pläne.

Um diese gemischte Nutzung zu gewährleisten, hat ein ehrenamtlich arbeitendes Team um den 26-Jährigen in den vergangenen Wochen das Innere des „Spartacus“ verändert: Die einst schwarzen Wände sind beispielsweise nun hell gestrichen. „Das ist natürlich ein Spagat, solch einen Raum nachts zu einer Partylocation zu machen.“ Dafür werde gerade eine Lösung vorbereitet: Dunkler Stoff könnte eine Möglichkeit sein, so Trautvetter. Weitere Umbauarbeiten für eine akzeptable Sicht für Gäste der geplanten Theateraufführungen seien noch für dieses Jahr geplant: Ein bis zwei Wochen sollen diese Arbeiten dauern. „Mehr ist durch die angespannte finanzielle Situation nicht möglich“, sagte Trautvetter.

Doch das Fehlen von Geld möchte der neue „Spartacus“-Chef auch als Chance begreifen – und als Erfüllung eines Traumes: „Für uns alle ist es ein Geschenk, so ein Haus mit Inhalten zu füllen“.

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