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Landeshauptstadt: Kulturhalle vorerst zu Betreiber: Umbauten verzögern Start des Betriebs

Innenstadt – Die neuen Mieter des ehemaligen VEB Getränkekombinats am Leipziger Dreieck sind kursierenden Gerüchten entgegen getreten, ihre neue Freikunstwerkstatt samt Musikclub sei bereits nach der ersten Veranstaltung gescheitert. Dies sagte der Sprecher des in Gründung befindlichen Vereins Brauhausberg Freikunstwerkstatt e.

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Innenstadt – Die neuen Mieter des ehemaligen VEB Getränkekombinats am Leipziger Dreieck sind kursierenden Gerüchten entgegen getreten, ihre neue Freikunstwerkstatt samt Musikclub sei bereits nach der ersten Veranstaltung gescheitert. Dies sagte der Sprecher des in Gründung befindlichen Vereins Brauhausberg Freikunstwerkstatt e.V., Lars Neugebauer, den PNN auf Anfrage: „Wir hatten einen schweren Start und müssen noch bauliche Maßnahmen vornehmen.“ Deswegen verzögere sich ein regelmäßiger Programmbetrieb in dem alten Fabrikgebäude noch bis in den Herbst hinein. „Wir haben die Pause nicht genügend kommuniziert“, räumte Neugebauer ein und machte dafür Zeitprobleme verantwortlich. Die noch veranschlagte Bausumme nannte Neugebauer nicht.

Die Gerüchte waren entstanden, weil zum Beispiel eine Lesung des russischen Kultautoren Wladimir Kaminer zwar angekündigt war, aber nicht stattfand. Zudem präsentiert sich die Homepage der Freikunstwerkstatt seit Monaten unverändert leer. „Der Kaminer-Termin überschnitt sich mit einem geplanten Lindenpark-Auftritt – allerdings haben wir auch diese Absage nicht genügend nach außen getragen“, sagte Neugebauer.

Nach seinen Worten arbeiten alle Vereinsmitglieder ehrenamtlich neben den eigentlichen Hauptberufen in Potsdams Kulturszene: Er selbst ist Schlagzeuger und Mitglied des Trollwerk e.V., einem Ausrüster für Veranstaltungstechnik. Sein Mitstreiter Oliver Roesner veranstaltete mit seinem Kollegen Nicky Pfister beispielsweise früher die Ostmarsch-Elektro-Partys. „Wir kennen uns alle schon lange, was hoffentlich auch der Arbeit im Verein zugute kommt“, sagte Neugebauer. Sie alle betrachteten den Aufbau der Freikunstwerkstatt als Nebenprojekt: „Wir sind wegen unserer Jobs nicht auf Gewinne angewiesen.“ Der Komplex solle demnach ein Raum für Potsdams Künstler werden, die in der Stadt keine Nischen für ihre Arbeit fänden, so Neugebauer: „An ein Kulturzentrum wie Lindenpark oder Waschhaus ist nicht zu denken.“

Zur Eröffnung der 1000 Quadratmeter großen Räumlichkeiten fand am 5. Mai eine Elektro-Party statt. Diese erste Feier sei nur über eine Sondergenehmigung der Stadt gelaufen. „Wir waren überrascht über das große Interesse an dem Haus.“ Am ersten Tag seien mehrere Hundert Potsdamer zum Tanzen gekommen. „Wir möchten nach dem Ende der Umbauten hier allerdings keine Diskothek haben, sondern setzen vor allem auf Lesungen, Ausstellungen und Theater“, so Neugebauer. Auch Konzerte seien geplant. Geld ist in der Industrieanlage schon sichtbar geflossen: Neben eingebauten Toiletten gibt es bereits eine voll bestückte Bar, alles eingebettet in den spröden Charme eines alten Gemäuers mit Metallrohren und einer Eisentreppe. „Das Gebäude und sein Flair sind ein Glücksfall für uns.“ HK

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