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Landeshauptstadt: Kündigung in Babelsberg

Bistro-Betreiber geht / Firmen vermuten Abbau

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Babelsberg - Neben der anstehenden Entlassung von 39 der 73 Kulissenbauer von Studio Babelsberg sorgt auf dem Gelände der Medienstadt eine weitere Kündigung für Aufregung: Der Vertrag für Thomas Koch, Betreiber des Bistros „Staccato“ im FX.Center direkt am Studio-Eingang, wurde nicht verlängert. Bereits am Montag will Koch das Lokal geräumt haben. Nach Angaben der Vermieter – Studio Babelsberg und ZFF Facility Management GmbH – wird zum 1. Januar Veiko Narten die Gastronomie übernehmen. Narten hat sich bisher in Berlin einen Namen gemacht: Gemeinsam mit Nils Heiliger war er Betreiber des In-Clubs „90 Grad“, zuletzt führten beide die Restaurant /Bar „The Room“ in Berlin-Charlottenburg.

Mit der Übernahme durch Narten werde es im einzigen, kleinen Restaurant auf dem Studiogelände „eine attraktive Möblierung und ein optimiertes Thekenkonzept zur Essensausgabe“ geben, kündigen Studio und ZFF Facility Management den Mietern des FX.Centers in einem Schreiben an. Auf PNN-Anfrage wollten sich die Geschäftführer beider Unternehmen nicht äußern. Die Qualität des Essens werde sich bei gleichem Preisniveau „eher verbessern“, heißt es in dem Schreiben weiter. Zudem werde sich an der „angenehmen Atmosphäre“ nichts ändern, denn Narten wolle einige Mitarbeiter des „Staccato“ übernehmen.

Dass die Atmosphäre bleibt, glauben dagegen einige Mieter des FX.Centers und Stammgäste des Bistros nicht. Es wird vermutet, dass der Restaurantbetrieb einem Selbstbedienungsladen weicht. Doch die Medienstadt brauche dringend mehr als eine schlichte Kantine, so Jens Theo Müller von der Firma TeleFactory: „Man muss auch mal mit einem Kunden da hingehen können.“ Wer das Gelände entwickeln wolle, dürfe die Gastronomie nicht „demontieren“, so Müller.

Dazu kommt, dass „Staccato“-Betreiber Koch das Vorgehen seiner Vermieter als „nicht ganz fair“ ansieht. Zum 20. November sei ihm mitgeteilt worden, dass sein zum 31. Dezember auslaufender Vertrag nicht verlängert werde. Als Grund seien Mietrückstände angegeben worden – diese hätten die Vermieter jedoch gleich bis Jahresende kalkuliert und damit falsch berechnet, so Koch. Er selbst habe mit den Betreibern des FX.Centers über eine Reduzierung der Miete verhandeln wollen, da mit den Entlassungen bei der Studio Babelsberg-Tochter Art Department mit rund 60 Gästen weniger pro Tag zu rechnen sei. Damit würden auch die Einnahmen aus dem von den Unternehmen „bezuschusstem“ Essen kleiner. Diese hätten aber einen Großteil seines Umsatzes ausgemacht, so Koch. Nun gehe er nach anderthalb Jahren „mit fliegenden Fahnen“, denn er habe für Januar sogar Cateringaufträge aus der Medienstadt ablehnen müssen. Auch könne er seine Investitionen in das Bistro in Höhe von rund 25 000 Euro nicht mehr komplett wieder erwirtschaften. SCH

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