Landeshauptstadt: Künftig noch kämpferischer
Die Aids-Hilfe Potsdam stellte ihre neuen Räume an der Kastanienallee vor
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Potsdam-West - Von einer normalen Arbeitsatmosphäre kann in den neuen Vereinsräumen der Aids-Hilfe Potsdam bislang keine Rede sein – das Umzugschaos ist immer noch latent gegenwärtig. In den zwei Büros in dem mehrstöckigen Gebäude an der Kastanienallee 27 stehen Pappkartons, zusammengeschobene Möbelstücke und Handwerkszeug. Die neue Küche für die Vorbereitung der regelmäßigen Frühstückstreffen ist noch nicht komplett eingerichtet, zudem hängt der Geruch frischer Farbe in der Luft. Trotzdem sind die beiden Sozialarbeiterinnen Hortense Lademann und Sabine Kaschubowski glücklich. „Wir sind total begeistert“, sagt Hortense Lademann und lässt während der Vorstellung des neuen Treffpunkts einen zufriedenen Blick durch die hellen Räume schweifen.
Eine Woche liegt es nun zurück, dass die Aids-Hilfe Potsdam ihren alten Standort im Haus der Jugend an der Schulstraße verlassen und ihr neues Domizil bezogen hat. 15 Monate war sie dort ansässig, eine Zeit, an die sich die Sozialarbeiterinnen nicht gerne zurückerinnern. Die Büroräume waren für die Beratung der Betroffenen viel zu klein; auf dem Weg dorthin mussten die Klienten an anderen im Gebäude ansässigen Verbänden und Vereinen vorbei – die Wahrung der Anonymität konnte für die HIV-Infizierten nicht gewährleistet werden. Als die Aids-Hilfe dann im September noch das von der Europäischen Union geförderte Projekt „Boardernet“ zur Zusammenarbeit mit einer polnischen Partnerregion übernahm und dafür die Finanzierung zweier studentischer Hilfskräfte bewilligt bekam, war an ein effizientes Arbeiten nicht mehr zu denken. Die Klienten hätten sich mit der Zeit einfach nicht mehr wohlgefühlt. Einige von ihnen seien am Ende gar nicht mehr gekommen, sagt Sabine Kaschubowski.
Die Bewilligung der größeren Räumlichkeiten durch die Stadtverwaltung werten die Sozialarbeiterinnen als Zeichen der Würdigung ihrer Arbeit. „Das hat uns nochmal Kraft gegeben, die Sache künftig noch kämpferischer anzugehen“, sagt Hortense Lademann. Sie ist zuversichtlich, dass die Klienten den neuen Treffpunkt annehmen werden. Dieter Hermann hat sich in den hellen, weitläufigen Räumen jedenfalls auf Anhieb wohl gefühlt: „Endlich wieder ein Ort, an dem man sich gemeinsam hinsetzen und über Gott und die Welt reden kann.“ Seit fünf Jahren nutzt er das Beratungsangebot der Aids-Hilfe, die derzeit insgesamt 50 Betroffene betreut. hey
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