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Homepage: Kunststudium: Entscheidung steht bevor Ministerin wartet

Bericht der Experten ab

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Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) hat dem Immatrikulationsstop im Studiengang Kunst an der Universität Potsdam vorerst nicht zugestimmt. Wie sie auf eine Anfrage des hochschulpolitischen Sprechers der Linksfraktion Peer Jürgens erklärte, werde sie zunächst die abschließenden Empfehlungen der externen Expertenkommission abwarten.

Der Fakultätsrat der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität hatte im März einen einstweiligen Aufnahmestop für die Einschreibung in den Studiengang Kunst für das kommende Wintersemester beschlossen (PNN berichteten). Die im Sommer 2007 eingesetzte Expertenkommission, deren Analyse der Potsdamer Lehrerausbildung in Empfehlungen auch für das Fach Kunst münden soll, wird in den kommenden Tagen ihren Abschlussbericht vorlegen.

Wie eine Sprecherin der Universität sagte, werde es auf der Grundlage dieses Gutachtens Gespräche zwischen Universitätsleitung und Wissenschaftsministerium geben, um in Kürze eine Entscheidung über die Immatrikulation von Kunst-Studenten im kommenden Wintersemester zu treffen.

Der Studierendenausschuss AStA der Universität begrüßt die besonnene Einstellung der Landesregierung und warnt erneut vor der landesweiten Abwicklung der Lehrerausbildung im Fach Kunst. „Wir hoffen nun auf eine positive Einschätzung der Expertenkommission. Es kann doch nicht sein, dass in Brandenburg keine Kunstlehrer mehr ausgebildet werden sollen“, so Sabine Finzelberg, AStA-Referentin für Kultur.

Unterdessen hat sich auch die Arbeitsgemeinschaft Gegenwartskunst gegen das Ende der Kunsterzieherausbildung an der Potsdamer Uni ausgesprochen. Bereits jetzt sei Kunst ein Mangelfach an Brandenburger Schulen, heißt es in einer Stellungnahme. „Das Fach abzuschaffen, bedeutet, die Kunstvermittlung dort zu beschneiden, wo sie besonders wichtig ist, in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen“, so die Arbeitsgemeinschaft, zu der neben dem Brandenburgischen Kunstverein und dem Brandenburgischen Verband Bildender Künstler auch das KunstHaus und der Kunstraum Potsdam sowie die Galerie Ruhnke gehören. Sie sehen die Kunsterzieher an zentraler Stelle, wenn es darum geht, kreatives Potential in der Gesellschaft nutzbar zu machen. Der intelligente und selbstbewusste Umgang mit Visualität und kulturellem Ausdruck sei zudem eine Voraussetzung für Sozialkompetenz. Die AG Gegenwartskunst fordert daher nicht ein Ende des Fachs Kunst, sondern dessen entschlossenen Ausbau. ahc

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