Landeshauptstadt: Kunzendorf entschärfte 500. Sprengsatz

Templiner Vorstadt - Die 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe der Engländer war besonderer „Zündstoff“ für Manuel Kunzendorf: Es war der 500. Sprengkörper, den der 47-jährige Beelitzer in seiner Karriere entschärft hat. Ohne Probleme verlief die Entschärfung der beiden Fliegerbomben gestern, die bei der systematischen Bombensuche im Bereich der Templiner Vorstadt gefunden worden waren. Beide Bomben waren gestern gegen 12.40 Uhr unschädlich gemacht. Zuvor mussten die 600 Menschen, die in dem Gebiet wohnen, ihre Häuser verlassen. Doch nur wenige fanden sich in den von der Stadt zur Verfügung gestellten Räumen ein. Firmen und Geschäfte blieben zwischen 9 Uhr und 12.45 geschlossen, die B 2 zwischen Michendorf und Potsdam wurde zeitweise gesperrt. Auch die Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes waren von der Evakuierung betroffen. Von Ausnahmezustand konnte jedoch keine Rede sein. Alles verlief ruhig, lautete das Resümee der Stadt. Insgesamt waren mehr als 100 Mitarbeiter der Stadtverwaltung einschließlich Feuerwehr und etwa 45 Polizisten im Einsatz.

Zur „Jubiläumsfeier“ anlässlich des 500. entschärften Sprengkörpers kamen auch die Ehefrau von Manuel Kunzendorf sowie Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs mit Kaffee und Kuchen zum Fundort der Bombe, um zu gratulieren. Manuel Kunzendorf selbst ist seit mehr als 25 Jahren bei der Kampfmittelräumung tätig. Er ist Truppführer des Munitionsbergungsdienstes für die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland sowie für Potsdam und die Stadt Brandenburg. In Potsdam entschärfte er auch die beiden Bomben auf dem Gelände des Klinikums „Ernst von Bergmann“.

In den Ravensbergen wird derzeit systematisch nach Bomben gesucht, weitere Funde werden bereits in den nächsten Tagen erwartet. Die Verwaltung hatte sich nach den Bombenfunden am Klinikum dazu entschlossen, eine flächendeckende Suche auf kommunalen Grundstücken zu veranlassen. jab