Landeshauptstadt: Kuppel aus 1000 kleinen Brettern
Richtfest beim Wiederaufbau des Monopteros auf dem Großen Militärwaisenhaus
Stand:
Richtfest beim Wiederaufbau des Monopteros auf dem Großen Militärwaisenhaus „Noch vor fünf Jahren hätte ich nicht geglaubt, dass die Kuppel des Großen Militärwaisenhauses je wieder aufgebaut wird“, gestand Ernst Menzel. Gestern jedoch erlebte der Vorsitzende der Kameradschaft ehemaliger Schüler das Richtfest. Als die hölzerne Kuppel an einem Kran nach oben schwebte, blies Menzel auf der Trompete „Nun danket alle Gott“. Diesen Choral hatten die ersten Zöglinge gesungen, als vor 280 Jahren das Waisenhaus eröffnet worden war. Zum Richtfest waren hunderte Potsdamer gekommen, unter ihnen Kulturministerin Johanna Wanka. Der leitende Architekt Olaf Gibbins informierte über das Baugeschehen. Die im Innenhof des Waisenhauses vorgefertigte, 7,50 Meter hohe Kuppel besteht aus über 1000 nicht mehr als 20 cm langen Brettern, die zu 40 so genannten Schichtbindern zusammengefügt wurden. Damit folgten die Zimmerleute, für die Uwe Bernhard aus Frankfurt/Oder den Richtspruch hielt, bis auf die innen angebrachten Verstärkungen aus Stahl der historischen Bauweise. Die Kuppel wird nun mit Kupfer verkleidet. Krönender Abschluss des Baus ist das Aufsetzen der vergoldeten Caritas die zurzeit in Ottendorf-Okrylla (Sachsen) getrieben wird. Waisenhaus-Geschäftsführer Jürgen Pankonin verblüffte die Zuhörer mit der Einladung zur Einweihung der Skulptur und damit der Gesamtfertigstellung des Monopteros, tempelartigen Kuppelbau, am 2. Dezember 2004. Das reibungslose Zusammenwirken der beteiligten Betriebe ließe diesen exakten Termin zu. Pankonin bedankte sich ausdrücklich bei der Ehemaligen-Kameradschaft, die immer wieder auf den Wiederaufbau des Monopteros gedrängt hatte. Dazu musste das schwierige Finanzierungsprobleme geklärt werden. Wurde 1999 - 2001 die Wiederherstellung der Gebäude des Waisenhauses durch Kredite ermöglicht, da diese durch die Mieteinnahmen zurückgezahlt werden können, gaben die Banken für den schönen, aber unwirtschaftliche Kuppelaufbau kein Geld. Schließlich kamen die 2,1 Millionen Euro durch Fördermittel und Spenden aber doch zusammen. Die „Ehemaligen“ steuerten 100000 Euro bei. Die Arbeiten hatten im Januar mit dem Gerüstbau begonnen. Auf einer Stahlbetondecke wurden ab März die acht Säulen aufgestellt, die durch den Architrav (Deckenbalken) abgeschlossen werden. Darauf wurde nun die Kuppel aufgesetzt. Auch der bauplastische Schmuck wird wiederhergestellt. 300 Tonnen Sandstein aus dem hessischen Friedewald werden verbaut. Mit der Caritas erreicht der Monopteros eine Höhe von 47 Metern über dem Straßenniveau. E.Hoh
E.Hoh
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: