Landeshauptstadt: Kur für den Hirtengraben
Ingenieurbüro hat mit Untersuchungen begonnen
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Kirchsteigfeld - Einst führte der Hirtengraben aus der Parforceheide reichlich Wasser heran. Doch die Feuchtgebiete Große und Kleine Rohrlake, die er entwässerte, sind ausgetrocknet, die Rieselfelder wurden durch Kläranlagen ersetzt, und der Grundwasserspiegel sinkt immer weiter ab. Damit wird der Graben von einer Zierde des in den 90er Jahren errichteten Wohngebietes Kirchsteigfeld zum hygienischen Problem.
Wie es gelöst werden kann, beriet die im Vorjahr gegründete Bürgerinitiative des Ortsteils am Donnerstagabend im Stadtteilladen mit Frank Steffens, der in der Stadtverwaltung den Bereich öffentliches Grün und Verkehrsflächen leitet. Sprecherin Elke Reichelt schilderte, wie sich die spärlichen Wasserreste im Hirtengraben in eine stinkende Brühe verwandeln. Das hineinfallende Laub vermodert, bei den vor kurzem abgeschlossenen Sanierungsarbeiten an den vier Brücken seien Betonreste ins Wasser gelangt, und auch einige Bewohner tragen durch Müllablagerungen zur Verunreinigung bei.
Die Bürgerinitiative hat zwar im März einen Arbeitseinsatz organisiert, aber allein könne sie das Problem nicht schultern. Das müsse sie auch nicht, erklärte Fachbereichsleiter Steffens. Mit der Reinigung sei der Wasser- und Bodenverband Nuthe beauftragt, die Stadt kontrolliere die Arbeiten. Nunmehr sei ein Ingenieurbüro damit betraut worden, Lösungsmöglichkeiten für das Problem zu suchen. Dafür wurden bereits Bohrungen niedergebracht und Messpegel gesetzt. Das Gutachten soll bis Jahresende vorliegen. Der Fachbereichsleiter geht davon aus, dass entweder eine Grundwasserförderanlage oder eine wasserbauliche Neugestaltung des Hirtengrabens notwendig werden. Welche Variante gewählt wird, hänge auch von den Kosten ab.
Eine zweite Forderung der Bürgerinitiative wird wohl schneller erfüllt sein: Im Juli soll das Umwidmungsverfahren für den Marktplatz abgeschlossen werden, kündigte Frank Steffens an. Nachdem die Blütenträume nicht gereift sind, den Platz mit Wochenmarkt und Kulturveranstaltungen zum belebten Zentrum des Kirchsteigfeldes zu machen, soll er nun (Kunden-) Parkplatz werden. Davon würden vor allem die umliegenden Geschäfte profitieren. Die BI möchte eine Begrenzung der Parkzeiten und die Sperrung in den Nachtstunden sowie an den Wochenenden, denn sonst wäre der Platz im Handumdrehen von Dauerparkern vollgestellt. E. Hoh
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