Landeshauptstadt: Kuratorium gründet sich
Garnisonkirchstiftung ab Sonntag arbeitsbereit
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Innenstadt – Die Bildung des elfköpfigen Kuratoriums der Stiftung Garnisonkirche Potsdam am morgigen Sonntag ist „der ernsthafte Einstieg in die Wiederaufbauarbeit“, bekräftigt Manfred Stolpe. Der ehemalige Ministerpräsident Brandenburgs gehört dem künftigen Gremium ebenso an wie das amtierende Landesoberhaupt Matthias Platzeck (SPD), Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sowie der Vorsitzende der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche, Johann-Peter Bauer. Die Mehrheit des Kuratoriums bilden Repräsentanten der evangelischen Kirche, des weiteren sind Industrievertreter im Kuratorium zu finden.
Erste Beschlüsse des Kuratoriums müssten die Öffentlichkeitsarbeit und die Übernahme des Grundstücks an der Ecke Dortu- / Breite Straße betreffen, empfahl Stolpe gestern. Der Ex-Ministerpräsident Brandenburgs begrüßte die Aufteilung des Baus in zwei Teile. „Es ist richtig, erst den Turm zu bauen“, mit sichtbaren Bauarbeiten würde die Bereitschaft in der Bevölkerung und „bei Persönlichkeiten mit mehr als einem Euro in der Tasche“ steigen, den Wiederaufbau zu unterstützen, so der Ex-Ministerpräsident Brandenburgs. Die Kosten für einen Wiederaufbau des Turms werden zwischen 15 und 25 Millionen Euro beziffert, die allein aus Spenden kommen sollen. „Auch 25 Millionen Euro halte ich für eine vorsichtige Schätzung“, erklärte Stolpe, der als weiteren sofortigen Auftrag an das Kuratorium „eine realistische Kostenschätzung für den Wiederaufbau empfiehlt.“ Stiftungsvorstand Peter Leinemann sagte, mit fünf bis sieben Millionen Euro könne der Wiederaufbau des Turms beginnen. Zeitliches Ziel bleibe das Jahr 2017, „das halte ich für realistisch“, so Kuratoriumsmitglied Stolpe.
Eine weitere Aufgabe des Gremiums sei es nach Stolpes Ansicht „wie man auf Max Klaar zugehen wird“. Klaar hatte mit der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel noch vor der Wiedervereinigung von Iserlohn aus für einen Wiederaufbau der Garnisonkirche gekämpft und sammelte 6,7 Millionen Euro Spenden für den Wiederaufbau. Doch konnte er sich nicht mit dem Nutzungskonzept als Stadt- und Symbolkirche anfreunden und zog sich aus der Unterstützung des Wiederaufbaus zurück.
Am morgigen Sonntag, zum Jahrestag der Sprengung des Gotteshaus, wird in einem Gottesdienst in der Nikolaikirche um 18 Uhr die Kuratoriumsgründung zelebriert. „Eine der wichtigsten und dringlichsten Aufgaben für das Kuratorium wird die Öffentlichkeitsarbeit sein“, befand Stolpe. Bereits zur sonntäglichen Messe startet das erste Projekt, die Garnisonkirche den Potsdamern näherzubringen. Die gesammelte Kollekte soll einer Aktion an der Garnisonkirche zugute kommen, bei der sich vor allem Jugendliche an den Vorbereitungsarbeiten zum Wiederaufbau beteiligen können, beispielsweise bei Vermessungsarbeiten im Rahmen von Schule und Studium oder mittels eines Freiwilligen Sozialen Jahrs in der Denkmalpflege. KG
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