Sport: Kurz vorm Ziel noch überlaufen
Potsdams Leichtathleten gewannen bei Hallen-Titelkämpfen Gold durch Christin Elß und viermal Bronze
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Ganz hat es nicht gereicht: Mit einmal Gold und viermal Bronze beendeten die Leichtathleten des SC Potsdam gestern die Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe. „Wir wollten eigentlich sechs Medaillen, aber nicht alle Hoffnungen sind aufgegangen“, meinte denn auch Axel Richter, der Cheftrainer der Potsdamer Leichtathleten.
Den einzigen Titel gewann Christin Elß, die nach dem krankheitsbedingten Ausfall Melanie Seegers die 3000 Meter Gehen in der persönlichen Bestzeit von 13:20,64 Minuten gewann. „Der erste Kilometer war in 4:16 Minuten zwar schnell, aber das war so geplant. Der zweite Kilometer war zu langsam. Sonst hätte es geklappt, dass ich unter 13 Minuten gehe“, erklärte die Siegerin. „Nun heißt es hart zu arbeiten, damit ich im April die 20 Kilometer in rund 1:36 Stunden gehen kann. Denn es geht um die Aufnahme in die Sportfördergruppe der Bundeswehr, und da sollte ich eine gute Zeit vorlegen.“ Klubkameradin Charlyne Czychy (14:04,24) wurde Dritte. Bronze gab es für Potsdam auch im 5000-Meter-Gehen der Männer, in dem der gesundheitlich noch leicht angeschlagene Christopher Linke in 20:03,08 Minuten Dritter hinter den beiden Berlinern André Höhne (19:21,42) und Carsten Schmidt (19:50,97) wurde. Heute düst Linke mit Bundescoach Ronald Weigel und weiteren Gehern ins dreiwöchige Trainingslager nach Südafrika.
Claudia Hoffmann und Diana Sujew werden dagegen am Donnerstag dieser Woche ins Höhentrainingscamp Flagstaff (US-Bundesstaat Arizona) fliegen – gestern wurden beide ebenfalls Dritte. Hoffmann musste über 800 Meter nach 2:06,55 Minuten im Endspurt noch Jana Hartmann (Dortmund/2:05,95) und Fabienne Kohlmann (Karlstadt/2:06,38) den Vortritt lassen, nachdem sie als Führende in die letzte Runde gegangen war. „Am Ende habe ich die beiden nicht mehr halten können“, erklärte die 27-Jährige. „Das war ein unrundes Rennen mit vielen Tempowechseln und Drängeleien, in dem ich Platz eins bis vier schaffen wollte und mit der Bronzemedaille zufrieden bin.“ Unzufrieden war dagegen Diana Sujew. Über 1500 Meter hatten sie und ihre Zwillingsschwester Elina bis in die Schlussrunde hinein vorn das Tempo gemacht, ehe ihnen Denise Krebs (Wattenscheid/4:16,34) und Saskia Janssen (Leverkusen/4:20,65) noch Gold und Silber wegschnappten. Diana Sujew wurde Dritte (4:20,81), Elina gab kurz vorm Ziel nach einem Ellenbogenschlag auf. „Wir haben alles versucht – schade“, meinte Diana. „Beide sollten das Rennen von vorn angehen, das war unsere gemeinsame Taktik“, erklärte Trainerin Beate Conrad. „Es hätte gut oder schief gehen können und ist ein bisschen schief gegangen.“
Die Männer-Staffel des SCP hatte über 4mal 400 Meter ebenfalls Medaillenchancen, doch nachdem Top-Läufer Thomas Schneider krankheitsbedingt nicht eingesetzt werden konnte, reichte es für Maximilian Kriese, Tobias Schneider, Guido Dannehl und Florian Handt am Ende in 3:17,32 Minuten zu Platz vier.
Im Stabhochsprung der Frauen belegte Carolin Hasse mit 4,35 Metern Platz sechs. Die Potsdamerin übersprang wie vor Wochenfrist bei den Jugend-Titelkämpfen die Deutsche Jugendhallenbestleistung, die anschließend von Joana Kraft (TuS Metzingen) auf 4,45 Meter geschraubt wurde. Kraft wurde damit Vierte; der Titel ging an Carolin Hingst (USC Mainz/4,60). Im Hochsprung landete Judith Schwerdtner mit persönlicher Bestleistung von 1,80 Metern auf Rang neun. Klubkamerad Oliver Bräutigam sprang mit 2,10 Metern auf Rang acht. Im Stabhochsprung der Männer schied Carlo Paech vom SV electronic Hohen Neuendorf bereits zu Beginn aus; der Potsdamer Sportschüler riss die Anfangshöhe von 5,10 Metern dreimal. Michael Meyer
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