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Landeshauptstadt: Kurze Beine, kurze Wege

Erste gemeinsame Schul- und Hortplanung seit 18 Jahren vorgelegt / AWO plant Kauf der Hirsch-Villa

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In Potsdam fehlt es an einigen Schulstandorten weiterhin an ausreichend Hortplätzen: Wie die erste gemeinsame Grundschul- und Hortentwicklungsplanung der Landeshauptstadt seit 18 Jahren zeigt, gibt es an fünf Schulen Handlungsbedarf. Vor allem im Potsdamer Norden, Potsdam-West und der Innenstadt ist laut Schuldezernentin Gabriele Fischer mit einem weiteren Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen. Daher würden Schulen umstrukturiert und im Bornstedter Feld eine neu gebaut. In diesem Jahr lernen 6190 Kinder an den 20 staatlichen Grundschulen, bis zum Jahr 2025 wird mit einem Anstieg auf knapp 8000 Schüler gerechnet.

Die Planungen würden durch die privaten Schulen in der Stadt erschwert, sagte Josefine Ewers von der Schulverwaltung. Mehr als 20 Prozent der Potsdamer Schüler besuchen derzeit eine der zwölf privaten Grundschulen. Eine Ausnahme – im Bundesdurchschnitt besuchen knapp sieben Prozent der Schüler eine nichtstaatliche Schule. Vor allem die konfessionellen Einrichtungen hätten in Potsdam starken Zulauf, so Ewers. Potsdam biete dadurch „ein echt breites Bildungsspektrum“.

Von kurzfristigen Maßnahmen sind die Foerster-, Dortu- und Luxemburg-Grundschule betroffen. Wie Schuldezernentin Gabriele Fischer erklärte, soll der Grundschulstandort in der Burgstraße zu einem Campus ausgebaut werden. Während die Schule weiter ausgebaut und künftig drei Klassen pro Jahrgang aufnehmen soll, wolle die Verwaltung in das Gebäude eine Kindertagesstätte mit Krippenplätzen sowie eine Vorschule integrieren. An der Schule sei dieser Vorschlag positiv aufgenommen worden, sagte Elternsprecher Florian Engels. Damit wäre ein Verkauf eines Schulteils an die Hoffbauer-Stiftung, wie von der SPD favorisiert, beziehungsweise der Abriss eines Schulteils zur Wiedererrichtung der Burgstraße vom Tisch.

Durch den Ausbau der Luxemburg- Schule soll die Dortu-Grundschule kleiner werden. Zwei Klassen pro Jahrgang seien geplant, sagte Fischer. Damit würden Räume für die Hortnutzung frei. Die Foerster-Grundschule im Bornstedter Feld soll nach Fertigstellung der neuen Grundschule an der Pappelallee im Jahr 2011 ganze Klassen an den neuen Standort abgeben. Und um die Probleme an der Ludwig-Renn-Schule in Eiche zu beheben, sollen im kommenden Jahr Container aufgestellt werden, damit ab 2010 Schule und Turnhalle saniert werden.

Mit Zwischenlösungen und weiten Wegen für einige Schüler muss die Waldstadt-Grundschule die nächsten beiden Jahre auskommen. So lange die benachbarte Kita saniert wird, stehen die Hortplätze in einer weiter entfernten Schule zur Verfügung, sagte Jugendamtsleiter Norbert Schweers. Und auch für die Bürgel-Schule in Babelsberg gebe es Abhilfe, wenn die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ihre Pläne umsetzt. Laut Angela Basekow von der Awo sieht ein Plan vor, die Hirsch- Villa an der Ecke Alt-Nowawes/Grenzstraße zu kaufen und ab Frühjahr 2009 mit dem Umbau zu beginnen. Nach 18 Monaten wäre der Umbau fertig. jab

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