Sport: Kurze Schwächephase teuer bezahlt
Einem 3:0 über den USC Braunschweig ließ der SC Potsdam ein 1:3 gegen den VC Olympia Berlin folgen
Stand:
Wer sich für Volleyball und Handball gleichermaßen begeistert, bekam gestern, sofern er sich an der Heinrich-Mann-Allee aufhielt, ein Problem. In der dortigen Sporthalle spielte der SC Potsdam zeitgleich zum im nebenan gelegenen Blauhaus live übertragenen Endspiel der Handball-Weltmeisterschaft sein Heimspiel gegen den VC Olympia Berlin. Die 170 Besucher sahen ein Spiel auf ungewöhnlich hohem Niveau. Das Zustandekommen des 1:3 (19:25, 23:25, 25:22, 26:28) mag gewisse Tragik beinhalten, führten die Gastgeberinnen im vierten Spielabschnitt doch sicher mit 19:11 und 24:20. „Da hätten wir einfach konsequenter sein müssen“, befand SC-Trainer Volker Knedel und wirkte dennoch keinesfalls unzufrieden.
Es war beeindruckend, wie der dem sportlichen Misserfolg in der 2. Bundesliga Nord regelrecht entwöhnte SC Potsdam gestern den Schock eines deutlich verlorenen ersten Satzes überwand und die Partie mit voranschreitender Dauer an sich riss. Dass er Ende des vierten Satzes einbrach und somit das ganze Spiel verlor, bleibt in der Erinnerung nicht als prägender Eindruck haften. Diese Partie, in der die beiden Teams sagenhafte Ballwechsel und überraschende Abschlüsse von Schnellangriffen boten und ungewöhnlich hart schmetterten war einfach zu gehaltvoll dafür. Und sie drängte das tags zuvor vor 250 Zuschauern mühelos erspielte 3:0 (25:10, 25:21, 25:21) der Potsdamerinnen über den schwachen USC Braunschweig schnell an den Rand des Vergessenwerdens. Kam das Spiel gegen Braunschweig nie so recht in Fahrt, fesselte das gestrige Kräftemessen zweier annähernd gleichstarker Ensembles den Betrachter.
In der Partie gegen den VC Olympia, dem Berliner Leistungsstützpunkt des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) ragte ein Trio aus der sehenswerten Gemeinschaftsleistung noch ein wenig heraus. Ulrike Stolte erwischte auf der Liberoposition einen ebenso guten Tag wie die beiden Angreiferinnen Ramona Stucki und Anika Zülow. Die zweite Saisonniederlage ändert nichts daran, dass der SC Potsdam im Bemühen, sich bis zum Saisonende auf dem ersten Tabellenplatz zu behaupten, nach wie vor allerbeste Aussichten besitzt. Thomas Gantz
Thomas Gantz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: