Von Michael Meyer: Kurze Verhandlungen
Almedin Civa bleibt beim SVB und schaut heute Probanden im Testspiel daheim gegen Türkiyemspor zu
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Ende April wurde er 38 – aber ans Aufhören denkt Almedin Civa noch nicht. Eine Saison will der Kicker des SV Babelsberg 03 noch ranhängen – ab 23. Juli in der 3. Liga, in die er am vergangenen Sonntag mit seiner Regionalliga-Mannschaft aufstieg. „Die Verhandlungen mit mir waren wohl die kürzesten“, meint der von allen nur „Alme“ gerufene Bosnier. „Der Trainer hat mir bereits vor einem Monat signalisiert, dass er weiter mit mir planen will, und finanziell sind wir uns auch schon einig. Solange Trainer und Mannschaft mich noch brauchen, bin ich dabei“, sagt Civa, der mit den jüngeren Mannschaftskollegen in Training und Spielen noch immer mithält.
Auch in den beiden Übungseinheiten am heutigen Freitag will er Vollgas geben. Beim anschließenden Testspiel des SVB gegen den Liga-Konkurrenten Türkiyemspor Berlin aber wird er nur zuschauen, denn Cheftrainer Dietmar Demuth will die Partie am regionalligaspielfreien Wochenende vor allem dazu nutzen, eine Reihe Gastspieler zu begutachten. Als Drittligist ist Babelsberg für noch mehr Kicker und ihre Berater zur Top-Adresse geworden. „Ich will mir eine Übersicht verschaffen, wer auf dem Markt interessant ist“, sagt Demuth zur heutigen Partie. „Das wird ein Testspiel nicht für unsere Spieler, sondern für die, die hier vorspielen.“ Anschließend soll entschieden werden, wer zum Probetraining gebeten wird.
Für die Mission Klassenerhalt in der nächsten Saison wird Babelsberg 03 personell aufrüsten müssen, das glaubt auch Almedin Civa. „Ein paar Verstärkungen müssen sicher her“, erklärt der Mittelfeldspieler, der mit dem SVB am Sonntag nicht den ersten Aufstieg feierte. „Ich bin jetzt dreimal mit Nulldrei aufgestiegen – erst in die eingleisige Regionalliga, ein Jahr später in die zweite Liga und jetzt in die 3. Liga. Und es war jedesmal toll“, meint der Routinier, der seine Mannschaft 2000/ 2001 als Kapitän durch die mit dem Wiederabstieg endende Zweitliga-Saison führte. „Eigentlich kam der Aufstieg damals für uns zu schnell. Wir hatten unseren besten Torschützen Marco Küntzel verloren, begannen zwar sehr gut, haben später aber zu viele Tore nicht gemacht“, erinnert er sich. Hinsichtlich der jetzigen Personalplanung bleibe er sehr gelassen. „Das machen Trainer und Verein seit einigen Jahren sehr gut, und sie geben dabei nicht mehr Geld aus als möglich.“
Außerdem hofft Civa, „dass wir unsere sehr gute Stimmung und Siegermentalität über den Sommer tragen, so dass wir in der dritten Liga noch davon zehren können“. Seine Mannschaft werde deshalb auch die beiden letzten Meisterschaftsspiele am Pfingstsamstag beim bereits als Absteiger feststehenden Goslarer SC und eine Woche später daheim gegen den FC St. Pauli II konzentriert angehen. „Wir werden die Saison nicht locker austrudeln lassen“, verspricht der Babelsberger. „Zum einen gebietet dies die Fairness gegenüber den anderen Mannschaften, zum anderen geht es ja auch noch um Prämien. Und wir wollen, nachdem wir jetzt 27 Spiele nacheinander nicht verloren haben, diese Serie bis Saisonende halten. Zwei Siege noch, und wir würden mit 80 Punkten eine ganz schöne Durftmarke setzen.“
Zunächst aber steht heute besagtes Testspiel an. Auch Almedin Civa wird sich genau anschauen, was Babelsbergs Probanden gegen Türkiyemspor zeigen.
Anpfiff ist heute um 18 Uhr.
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