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Im Dienste des Unternehmens. Stefan Frerichs (r.) und sein Beraterteam.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Kurze Wege für Unternehmer

Neues Servicebüro der Wirtschaftsförderung im Stadthaus eröffnet

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Innenstadt - Wer bislang im Stadthaus den Wirtschaftsservice suchte, musste eine Spürnase haben wie Sherlock Holmes oder einen Orientierungssinn wie eine Schleiereule. Um es ansiedlungswilligen Firmen und Existenzgründern leichter zu machen, hat das Rathaus die Wirtschaftsförderung aus der Tiefe des Gängelabyrinths im Stadthaus herausgeholt und an eine zentrale Position gerückt: Um das neue „Frontoffice“ oder Servicebüro der Wirtschaftsförderung zu erreichen, muss man vom Haupteingang aus einfach nur geradeaus gehen.

„Das alte Frontoffice war eher ein Hinterzimmer“, sagte Chefwirtschaftsförderer Stefan Frerichs am Dienstag bei der Eröffnung. Für Frerichs hat der Umzug nicht zuletzt strategische Bedeutung. Künftig können mehrere Beratungsgespräche gleichzeitig stattfinden, denn auch die Wirtschaftsförderung hat auch ihre alten Räume im hinteren Teil des Stadthauses behalten. Immerhin 2500 solcher Gespräche wurden allein im vergangenen Jahr geführt, 750 davon mit Existenzgründern und 250 mit Unternehmen auf Standortsuche.

Potsdam wolle seinem wirtschaftlichen Wachstum Rechnung tragen, betonte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Schließlich „prosperiere“ die Stadt, habe die geringste Arbeitslosenquote aller ostdeutschen Landeshauptstädte und verzeichne ein Plus bei Unternehmensansiedlungen. Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerkskammer (HWK) bestätigten den Aufwärtstrend. Allein in Potsdam habe die IHK 11 000 ihrer 75 000 Mitgliedsbetriebe, sagte Manfred Wäsche, IHK-Geschäftsbereichsleiter Wirtschaft. Der Kammerbezirk umfasst neben Potsdam vor allem Westbrandenburg. Ralph Büring, Abteilungsleiter Recht bei der HWK, erklärte, mit fast 1900 seien rund zehn Prozent aller Handwerksbetriebe im Kammerbezirk in Potsdam ansässig. Spitzenreiter seien mit 127 die Friseurbetriebe, es gebe 22 Augenoptiker und sechs Geigenbauer. 200 Handwerksbetriebe gründeten sich jedes Jahr in Potsdam. Für einen erfolgreichen Start seien alle zuvor auf eine gute Beratung angewiesen, sagte Bühring. Gemeinsam mit IHK und HWK betreibt die Stadtverwaltung bekanntlich seit Jahren einen Service für Existenzgründer, der sogar vom Bundeswirtschaftsministerium ausgezeichnet wurde. Auch dieser Service soll in den neuen Räumen angeboten werden – und lockt derzeit mit einer Offerte insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen in der Gastronomie, im Handwerk oder im produzierenden Gewerbe. Zehn Potsdamer Unternehmen und Existenzgründer hätten die Förderung seit November 2010 bereits genutzt und zehn Arbeitsplätze geschaffen sowie Investitionen in Höhe von 300 000 Euro realisiert, sagte Frerichs. Für dieses Jahr gebe es noch gute Chancen auf Fördermittel.

Das neue Frontoffice der Wirtschaftsförderung sei eine „reine Serviceleistung“ für Unternehmer, so Frerichs. Er verwies auf den Service-„Dreiklang“ – Besucher des Stadthauses fänden künftig Bürgerservice, Kitaservice und Wirtschaftsservice auf engstem Raum. Insgesamt besteht Frerichs Team aus 15 Mitarbeitern, vier davon betreuen das Frontoffice und führen die Beratungsgespräche.

Zuvor war in den Räumen das EU-Informationsbüro ansässig, das aber bereits vor zwei Jahren seine Pforten schloss. Das Projekt sei „befristet“ gewesen, sagte Jakobs. Zuletzt sei auch die Nachfrage nach Informationen über EU-Förderprogramme nicht mehr so groß gewesen, so dass die Räume frei wurden. P. Straube

P. Straube

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