zum Hauptinhalt
Schnell wie die Feuerwehr. Schlagmann Peter Kretschmer (r.) und Kurt Kuschela vom KC Potsdam fuhren bei der U23-EM im Zweierkajak der Konkurrenz davon.

© imago/Newspix

Sport: Kuschela und Kretschmer schnell wie die Feuerwehr

Bei den U23-Europameisterschaften der Rennkanuten in Zagreb gewannen drei Potsdamer Gold

Stand:

Am Ende ging die Taktik blendend auf. „Wir sind heute schnell vom Start weg und die ersten 600 Meter volle Kanne gefahren, so dass wir einen beruhigenden Vorsprung hatten, den wir am Ende verwalten konnten. Jetzt sind wir natürlich happy“, erzählte Potsdams Rennkanute Kurt Kuschela, nachdem er am Samstag gemeinsam mit seinem Klubkollegen Peter Kretschmer bei den U23-Europameisterschaften in Zagreb die 1000 Meter im Zweiercanadier mit zwei Sekunden Vorsprung vor den Ungarn Henrik Vasbányai und David Varga sowie den Russen Vladimir Chernyshkov und Ivan Kuznetsov gewonnen hatte. Die gleiche Taktik der beiden Potsdamer, die die erste Saison miteinander paddeln, war schon im Vorlauf aufgegangen. „Da sind wir fünf Sekunden vor dem restlichen Feld gefahren und haben den Gegnern schon mal ein bisschen Angst eingeflößt“, meinte der künftige Feuerwehrmann Kuschela, der 2010 U23-Europameister im Einer-Canadier ebenfalls über die 1000 Meter wurde.

Ganz anders verlief am Sonntag der Endlauf im C2 über 500 Meter für die Sieger Stefan Kiraj vom KC Potsdam und Björn Wäschke aus Berlin. „Wir sind zwar nach dem Start eine Länge weggekommen, auf dem Mittelstück hat uns der Gegenwind aber ausgebremst, so dass wir zurückfielen“, berichtete Kiraj, der mit Wäschke im vergangenen Jahr in Moskau den Titel im Zweiercanadier über 200 Meter gewonnen hatte. „Wir sind aber ruhig geblieben, und 150 Meter vor dem Ziel kam von Björn das Kommando Zwei. Da ging nochmal ein Ruck durchs Boot. Wir haben voll reingehauen, haben alles gegeben und noch alle anderen Boote überholt.“ So triumphierten die beiden Deutschen zwei Zehntelsekunden vor Chernyshkov/Kuznetsov und den Ukrainern Denys Kamerylov/Vitaliy Verheles. „Am Ende waren wir sehr erleichtert“, gestand Kiraj, der gemeinsam mit Wäschke nun für den 200-Meter-C2 bei der WM der Leistungsklasse vorgesehen ist. „Unser heutiger Sieg war sehr gut für unser Selbstvertrauen“, so der 22-jährige Potsdamer, dessen Klubkollege Jochen Kaiser im 1000-Meter-Endlauf der Einerkajaks mit Rang acht etwas unter den Erwartungen blieb. Jan Vandrey vom KCP verpasste im C1 über 1000 Meter den Einzug ins Finale.

Während sich Kiraj nun erst einmal ein paar Tage Pause gönnen kann, bereiten sich Kurt Kuschela und Peter Kretschmer auf einen weiteren wichtigen Wettkampf vor: Am 27. Juli wird das Duo in Duisburg um das WM-Ticket der Leistungsklasse nach Szeged paddeln – gegen den Potsdamer Ronald Verch und Erik Rebstock (Neubrandenburg), Erik Leue (Magdeburg)/Robert Nuck (Leipzig) sowie die beiden Altmeister Stefan Holtz (Karlsruhe)/Tomasz Wylenzek (Essen). „Der Erfolg jetzt hier in Zagreb war ein Mutmacher dafür“, meinte Kuschela. „Und ich sehe auch einen Vorteil für uns darin, dass wir durch die EM jetzt schon Wettkampferfahrung in den Ausscheid mitbringen.“

Zunächst aber muss Kuschela heute nach der Rückkehr aus Zagreb gleich zur Feuerwehr, bei der er derzeit eine Ausbildung durchläuft. „Ich muss dort einen Lehrgang in Technischer Hilfe nachholen“, so der 22-Jährige. Michael Meyer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })