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ATLAS: Lächerlich

In Potsdam wird seit jeher über die Frage diskutiert, wie die architektonische Qualität der Stadt erhalten werden kann. Seit 1990 geschieht das mit der Hoffnung, von den Verantwortlichen dieser Stadt beachtet zu werden.

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In Potsdam wird seit jeher über die Frage diskutiert, wie die architektonische Qualität der Stadt erhalten werden kann. Seit 1990 geschieht das mit der Hoffnung, von den Verantwortlichen dieser Stadt beachtet zu werden. Doch manchmal ist Hopfen und Malz verloren: Das letzte freie Areal am Bassinplatz bebauen sie nun mit einem schlichten Parkhaus, einem Hochregal für Autos. Man beachte: Auf dem ehrwürdige Bassinplatz steht die wunderbare Kirche St. Peter und Paul, die Französische Kirche, das einstige Wohnhaus von Mozart, die schönste Baukante des Holländischen Viertels. Als die Stadt 1930 selbst Bauherr am Bassinplatz war, hat Stadtarchitekt Reinhold Mohr ein Gebäude für die Müllabfuhr hingestellt, das heute in jedem Potsdamer Architekturführer steht. Und jetzt schrauben sie dort Stahlträger zusammen, klatschen ein paar Klinker und alberne Glaslamellen davor und sagen, das passe sich ein! Als wenn die Potsdamer nicht zwischen Architektur und Alibikosmetik unterscheiden können. Selbst das Parkhaus von Moritz Kock in der Schiffbauergasse, gute Architektur, bekommt zur Wasserseite schöne Verblendungsbauten. Aber in der Innenstadt sollen es Glasplättchen richten – ein Witz! Nicht zum Lachen.

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