
© Olaf Möldner
Von Thomas Gantz: „Ladies in Black“ kommen
Volleyball-Bundesligist SC Potsdam steht in dieser Woche gegen Aachen und in Sonthofen vor zwei sehr wichtigen Meisterschaftsspielen
Stand:
Acht Spiele vor Saisonschluss sieht die sportliche Situation des SC Potsdam in der Volleyball-Bundesliga der Frauen hoffnungsvoll aus. Das Auswärtsspiel beim Zurich Team VC Olympia Berlin wurde am vergangenen Samstag zu einem klaren Dreisatzsieg genutzt. Vor dem Heimspiel am heutigen Mittwoch gegen Alemannia Aachen (20 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) haben die Potsdamerinnen nach Pluspunkten sechs Zähler Distanz zur unmittelbaren Abstiegszone. Grund zur Sorglosigkeit besteht indes nicht. Im Monat April stehen nacheinander fünf Spiele gegen Top-Teams der Liga an. Zuvor gastiert der SC am kommenden Samstag beim kaum noch vor dem Abstieg zu rettenden Allgäu Team Sonthofen (19 Uhr). Aktuell gilt: Je größer die Punktausbeute aus den beiden nächsten Spielen, umso entspannter die Lage.
„Wir konzentrieren uns von Spiel zu Spiel auf die jeweils anstehende Aufgabe und stellen keine Hochrechnungen an“, meint Volker Knedel. Mit dieser Maxime sind der SC-Trainer und sein Team zu einer überaus respektablen Zwischenbilanz gekommen. Vier von insgesamt sechs Meisterschaftsspielen wurden gewonnen, seit Knedel vor knapp sechs Wochen das Traineramt von Michael Merten übernahm. Kann der SC heute Abend den nächsten Schritt heran an den Klassenverbleib zurücklegen?
Die Kräfteverhältnisse zwischen den heutigen Kontrahenten zu gewichten, ist im Vorhinein nur schwer möglich. Der bereits gestern nach Potsdam gekommene Tabellensiebte ist derzeit offenbar in sehr guter Verfassung, wie sich aus dem jüngsten 3:1 gegen den diesjährigen DVV-Pokalsieger Stuttgart schließen ließe. „Dieses Spiel hat deutlich gemacht, wozu wir mittlerweile imstande sind. Es besteht jedoch keinerlei Veranlassung, den SC Potsdam zu unterschätzen. Wir hatten schon im Hinspiel einige Schwierigkeiten“, erinnert sich Alemannia-Trainer Stefan Falter, dem in Aachen ein ungleich ruhigeres Arbeiten als in der Vorsaison möglich ist, in der ganze fünf Spiele gewonnen wurden. Falter legt im Training und Wettkampf bevorzugt Wert auf eine stabile Annahme und Feldabwehr. Hier anzusetzen und über die zuletzt in sehr guter Verfassung befindlichen Angreiferinnen Patricia Grohmann, Anika Zülow und Laura Weihenmaier für Druck zu sorgen, das könnte heute Abend als Potsdamer Erfolgsrezept taugen.
Hintergrund der erstaunlichen Ausbeute Aachens von aktuell 22:16 Zählern ist der Qualitätsgewinn, den der im vergangenen Sommer erfolgte personelle Austausch etlicher Spielerinnen mit sich brachte. Alemannia hat die Herausforderung, die die laufende Saison bei drei zu ermittelnden Absteigern mit sich bringt, von den leistungsschwächeren Teams der Vorsaison ohne Zweifel am konsequentesten angenommen und umgesetzt. Bei den Heimspielen herrschte zuletzt bei oft vierstelliger Besucherzahl ausgelassene Partystimmung. Die „Ladies in Black“, wie sie genannt werden, dürfen sich mittlerweile in der Bundesliga der Frauen in ihrem dritten Jahr als etabliert fühlen. Um diesem Charakteristikum ebenfalls zu entsprechen, benötigt der SC Potsdam noch ein drittes Erstliga- Jahr. Der Weg ans Ziel ist noch weit. Neuerliche Erfolge in der letzten „englischen Woche“ der laufenden Spielzeit würden ihn ganz erheblich verkürzen. Während bei den Gästen heute Abend die Zuspielerin Sarah Wolnizki fehlen wird, kann der SC Potsdam Bestbesetzung aufbieten.
Thomas Gantz
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