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Landeshauptstadt: Lahmer Ersatz

800 Besucher und dann das: Beim ersten „Indoor Wakeboard Contest“ versagte die Technik

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Innenstadt – Am Ende blieb nur der tapfere Blick nach vorn. Denn die Zuschauerränge in der Schwimmhalle am Brauhausberg hatten sich längst gelichtet, als am Samstagabend gegen 23 Uhr die Sieger des ersten deutschen „Indoor Wakeboard Contests“ geehrt wurden. „Wir wollen versuchen, dass es im nächsten Jahr besser funktioniert“, versprach Dominik Lindemann nach Abschluss des Wettbewerbs. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Marcel Mallon von der Wakeboard- und Wasserskischule „Team Magix“ am Templiner See und der Bäderlandschaft Potsdam hatte er die Wakeboard-Indoor-Premiere organisiert. Auch wenn es „blöd gelaufen“ sei, eine zweite Auflage im nächsten Jahr stehe „definitiv“ an, sagte Mallon.

Dabei hatte der Abend viel versprechend angefangen: Sommerliche Temperaturen, kühle Drinks, sonnige Musik und gut gelauntes Publikum in Strandoutfits – laut Schwimmmeister Björn Weding war die Halle mit 800 Personen sogar bis zur Kapazitätsgrenze gefüllt –, dazu 25 Wakeboarder und acht Wakeskater aus Deutschland und dem Ausland, die ihre Künste in der Landeshauptstadt messen wollten. Die Indoor-Variante der Fun-Sportart, bei der sich die zumeist tätowierten „Rider“ auf einem Brett, ähnlich dem Snowboard, hinter einem Boot ziehen lassen und in der Kielwelle – englisch: „wake“ – gewagte Sprünge und Saltos ausführen, schien in Potsdam angekommen zu sein.

Doch bereits in der ersten Runde gab die Seilwinde, die die Wakeboader mit fast 40 Kilometer pro Stunde durch das Wasser ziehen sollte, den Geist auf. Schuld war eingedrungenes Wasser, vermutete Mallon. Danach wollte nichts mehr klappen: Eine Stunde dauerte es, bis eine Ersatzwinde am Kopfende des 50-Meter-Beckens installiert war. Die Zuschauer, die immerhin acht Euro Eintritt gezahlt hatten, blieben in der Zeit erstaunlich entspannt.

Die Ersatzwinde stellte sich dann als lahmes Exemplar heraus, das die Sportler nur halb so schnell wie geplant fahren ließ. Die Winde sei erst am Samstag nach Potsdam gekommen und habe nicht getestet werden können, erklärte Mallon. Der Wettkampf jedenfalls verlor an Fahrt und die Halle leerte sich angesichts etlicher Fehlstarts zusehends. Da es auch mit Sprüngen über den 1,20 Meter hohen „Kicker“ nichts mehr wurde, einigten sich die Veranstalter auf ein verkürztes Verfahren, um die Sieger zu küren.

Über die mangelnde Organisation des Abends ärgerte sich zum Beispiel Wakeskater Dennis Knasiak. Der 20-Jährige war aus Duisburg angereist und zeigte sich „enttäuscht“: „Die Idee war gut, aber so, wie es gelaufen ist, war es scheiße.“ Schon beim Training hätten nicht alle Starter fahren können, bemängelte Knasiak, der den ersten Platz im Wakeskaten belegte, bei dem die Fahrer ohne Bindung auf dem Brett stehen. „Es hätte besser laufen können“, räumte auch Veranstalter Dominik Lindemann ein. Der Abend habe jedoch gezeigt, „dass wir eine Halle füllen können“. Wakeboard-Gewinner Aaron Armborst aus Göhl bei Lübeck sah die Sache gelassen: Ein Wettbewerb unter Wakeboardern sei ohnehin „gar kein richtiges Gegeneinander, sondern mehr aus Spaß“, sagte der 19-Jährige.

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