MEINE Woche: Lampenfieber
Am Samstag war es soweit: Der erste Auftritt meiner Band beim „Rock in Caputh“. „Blacknote“ heißen wir.
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Am Samstag war es soweit: Der erste Auftritt meiner Band beim „Rock in Caputh“. „Blacknote“ heißen wir. Und „Wir“, das sind die beiden Gitarristen Florian Helbig und Leon Masopust, der Drummer Simon Grzegorzewski, mein Bruder Bruno Huonder am Bass – und ich selbst am Piano. In der fünften Grundschulklasse haben wir beschlossen, eine Band zu gründen und bestritten gleich auch unseren ersten Auftritt im Garten einer Caputher Gaststätte. Inzwischen spielen wir seit vier Jahren zusammen – hauptsächlich eigene Songs – die unser Sänger Florian schreibt. Irgendwann haben wir aufgehört, die Auftritte zu zählen.
Doch Aufregung und Nervenkitzel sind trotzdem immer noch bei jedem Konzert da, als wäre es das erste Mal. Zum Glück können wir uns aufeinander verlassen: Jeder von uns bekommt Musikunterricht, und im klassischen Bereich haben wir schon mehrmals am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilgenommen. Dennoch frage ich mich, wieso man sich trotzdem an das Lampenfieber nie gewöhnen kann. Das geht ja nicht nur uns so: Als sich der weltberühmte Cellist Pablo Casals einmal an der Hand verletzte, war sein erster erlösender Gedanke: „Ich muss nie mehr auftreten!“ Erst danach kam der Schock: „Vielleicht kann ich nie mehr Cello spielen?“
Rockmusik ist aber noch etwas anderes. Zu spielen ist leicht. Aber gleichzeitig cool sein und dabei voll abzurocken – das ist nicht so einfach, wie es aussieht. Vor allem, wenn ein paar Kumpels und Mädchen aus der Schule dabei zugucken. Für „Blacknote“ war dieser große Augenblick am Samstag um 15 Uhr da. Da gab es nur noch eines: Auf die Bühne rennen und loslegen! Und die Bühne beim „Rock in Caputh“ ist wirklich groß. Ein tolles Gefühl nachdem Lampenfieber.
Simon Huonder ist 15 Jahre alt und Schüler am Potsdamer Helmholtz-Gymnasium.
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