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MEINE Woche: Lampenfieber

Bitte nicht weiterlesen, denn hier schreibe ich. Das ist schon ein seltsames Gefühl, nach 13 Jahren Schule, davon zehn an der Comenius, zu gehen.

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Bitte nicht weiterlesen, denn hier schreibe ich. Das ist schon ein seltsames Gefühl, nach 13 Jahren Schule, davon zehn an der Comenius, zu gehen. Irgendwie denke ich, es reicht. Und: Ich will langsam mein eigenes Leben genießen. Jetzt habe ich erst einmal lange Sommerferien und dann fange ich in den Diakonie-Werkstätten für Menschen mit Behinderung an zu arbeiten – im Metallbereich oder in der Fahrradwerkstatt. Mal sehen, was mir gefällt. Ein bisschen traurig bin ich dann doch, dass ich schon bald meine Mitschüler, meine Lehrer und meine Fangemeinde nicht mehr treffe. Zu meinen Fans gehört übrigens auch Oberbürgermeister Jann Jakobs, der für uns Comenius-Schüler einmal im Jahr kocht. Nach dem Essen habe ich immer ein paar Stücke gespielt und er war begeistert. Alle lieben mein Gitarrenspiel, sagen, sie bekommen Gänsehaut, wenn ich spiele. Das ist schon komisch, wenn alle so schwärmen. Dabei verspiele ich mich manchmal. Aber ich finde doch, wenn ich wirklich etwas geschafft habe, dann ist es das Gitarrespielen. An dieser Stelle ein großer Dank an meinen Vater, der mir meine erste Gitarre gekauft hat und an die drei Gitarrenlehrer, die viel Geduld mit mir hatten. Es ist irgendwie cool, dass mein letzter Gitarrenlehrer, Nico Meyer, jetzt mit mir die Schule verlässt. Damit geht was zu Ende. Vorher aber geben wir ein Abschlusskonzert, morgen auf dem Sommerfest der Comenius-Schule. Dafür haben wir zwei neue Stücke eingeübt: Etwas von der Kelly Family und WetWetWet. Mehr wird nicht verraten. Einfach vorbeikommen. Der Auftritt dauert etwa eine halbe Stunde. Eine Zugabe gibt“s auf jeden Fall. Natürlich habe ich Lampenfieber und habe jeden Tag geübt. Wenn ich dann aber meine Akustikgitarre nehme und anfange zu spielen, werde ich ganz ruhig. Ich bin ein hibbeliger Typ, springe immer rum, mache andere damit nervös. Das ist aber nicht so, wenn ich Gitarre spiele. Jetzt genieße ich erstmal den Schulabschluss. Dann muss ich mir aber “n Kopp machen, wie es mit dem Gitarrenunterricht weiter geht. Nico Meyer ist ja weg.

Stefan Hoheisel ist 20 Jahre alt und Abgänger der Comenius-Schule Potsdam

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